Wie sich Prozesse in der IT eines Unternehmens vereinfachen lassen
Mehr Produktivität und Effizienz

Wie sich Prozesse in der IT eines Unternehmens vereinfachen lassen

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Die IT spielt eine entscheidende Rolle in modernen Unternehmen, unabhängig von ihrer Größe oder Branche. Doch oft sind Unternehmen mit komplexen IT-Prozessen konfrontiert, die die Produktivität beeinträchtigen können. Es ist allerdings kein Hexenwerk, die Prozesse in der IT zu vereinfachen und dadurch bessere Ergebnisse zu erzielen.

Analyse der aktuellen Prozesse

Bevor Änderungen in der IT vorgenommen werden, ist es wichtig, die aktuellen Prozesse zu verstehen. Hierzu ist eine gründliche Analyse notwendig, um überhaupt erst herauszufinden, in welchen Bereichen es Engpässe, überflüssige Schritte oder ineffiziente Arbeitsabläufe gibt. Hierfür werden alle Hauptprozesse und Arbeitsabläufe aufgelistet, einschließlich der Erstellung von Tickets für IT-Anfragen, der Bereitstellung von Hardware und Software, der Netzwerkverwaltung, der Datensicherung und Wiederherstellung, der Benutzerverwaltung und der Fehlerbehebung.

Im Anschluss wird analysiert, wie viel Zeit die einzelnen Schritte in den Prozessen in Anspruch nehmen. Wo treten Wartezeiten auf? Welche Aufgaben blockieren den Fortschritt? Dies kann Aufschluss darüber geben, welche Schritte zeitaufwändig sind und potenziell vereinfacht oder automatisiert werden können.

Ein weiterer Punkt: Entsprechen die Prozesse den rechtlichen Anforderungen und Sicherheitsstandards? Mögliche Risiken und Schwachstellen gehören identifiziert und behoben. Zudem ist es unerlässlich zu analysieren, wie Ressourcen wie Personal, Hardware und Software in den Prozessen eingesetzt werden. Sind sie optimal genutzt, oder gibt es Verschwendung?

Die Analyse der aktuellen Prozesse sollte einen umfassenden Einblick in die Funktionsweise der IT-Abteilung bieten und als Grundlage für gezielte Maßnahmen zur Vereinfachung und Effizienzsteigerung dienen. Nach der Identifizierung von Schwachstellen können gezielte Schritte zur Verbesserung eingeleitet werden.

„Effizienz ist auch in der IT der Schlüssel zum Erfolg. Wir müssen stets hinterfragen, ob es noch einfachere und effizientere Wege gibt, um unsere Ziele zu erreichen, “ so der Geschäftsführer Dr. Thomas Simon vom IT-Dienstleister IT-HAUS GmbH.

Standardisierung von Abläufen

Die Standardisierung von IT-Prozessen kann erheblich dazu beitragen, die Effizienz zu steigern. Klare, einheitliche Prozesse und Arbeitsabläufe für Routineaufgaben wie die Installation von Software, die Konfiguration von Geräten und die Behebung von technischen Problemen erleichtern die Arbeit und tragen dazu bei, Fehler zu reduzieren.

Einheitliche Standards für die eingesetzte Technologie und Software erleichtern ebenfalls die Abläufe. Das umfasst die Auswahl bestimmter Betriebssysteme, Anwendungen oder Hardware. Durch verschiedene Komplettlösungen, die von Experten bereitgestellt werden, wird es möglich, mit einfachen Mitteln eine IT-Infrastruktur aufzubauen. Moderne und flexible Abonnementsysteme stellen sich hierbei vollkommen auf die Anforderungen der Kunden ein.

Checklisten für wiederkehrende Aufgaben, wie die Einrichtung neuer Benutzerkonten oder die Konfiguration von Servern helfen dabei, Schritt-für-Schritt-Anweisungen zu befolgen und sicherzustellen, dass keine wichtigen Aufgaben übersehen werden. In diesem Zusammenhang eigenen sich auch Vorlagen, die für häufig verwendete Dokumente, Berichte oder Einstellungen genutzt werden können.

Nach der Einführung standardisierter Abläufe ist es wichtig, diese regelmäßig zu überwachen und bei Bedarf anzupassen. Die IT-Landschaft verändert sich ständig und die Prozesse sollten flexibel genug sein, um sich anzupassen.

Um Missverständnissen und Doppelarbeit vorzubeugen, können die Aufgaben klar definiert und die Zuständigkeiten verteilt werden. Durch das Feedback von Mitarbeitern und die Berücksichtigung ihrer Vorschläge zur Optimierung können die Abläufe weiter verbessert werden.

Automatisierung von Aufgaben

Die Automatisierung von wiederkehrenden Aufgaben kann einen erheblichen Beitrag zur Vereinfachung der IT-Prozesse leisten. Wer in IT-Tools und -Lösungen, die wiederkehrende Aufgaben automatisieren, wie beispielsweise die Aktualisierung von Software, die Datensicherung und die Überwachung der Netzwerkperformance, investiert, spart Zeit und Ressourcen und minimiert das Risiko menschlicher Fehler.

  • Identifikation automatisierbarer Aufgaben: Welche Aufgaben und Prozesse lassen sich automatisieren? Dies können wiederkehrende, zeitintensive, manuelle oder regelbasierte Aufgaben sein. Beispiele sind die Aktualisierung von Software, die Datensicherung, die Benutzerverwaltung und die Überwachung der Netzwerkleistung.
  • Auswahl der richtigen Automatisierungswerkzeuge: Hierfür werden die verfügbaren Automatisierungswerkzeuge und -plattformen identifiziert. Unternehmen wählen die aus, die am besten zu den spezifischen Anforderungen passen.
  • Entwicklung von Skripten und Automatisierungs-Workflows: Entwickler und IT-Experten können zur Erstellung von Skripten und Automatisierungs-Workflows eingesetzt werden. Diese Skripte können dazu verwendet werden, Aufgaben wie die Konfiguration von Geräten, die Installation von Software oder die Überwachung von Ereignissen zu automatisieren.
  • Test und Validierung: Bevor die Automatisierung in die Produktion übernommen wird, müssen umfangreiche Tests durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass die Automatisierung korrekt funktioniert und die erwarteten Ergebnisse liefert.
  • Zeitplanung und Triggersysteme: Die Einrichtung von Zeitplänen und Triggersystemen, um automatisierte Aufgaben zu starten, ermöglicht es, Aufgaben zu bestimmten Zeiten oder unter bestimmten Bedingungen auszuführen. Beispiele hierfür sind regelmäßige Software-Updates nachts oder am Wochenende.
  • Überwachung und Benachrichtigung: Ein Überwachungssystem, das automatisierte Aufgaben überwacht und bei auftretenden Problemen Benachrichtigungen generiert, kann Probleme frühzeitig erkennen, wodurch diese schnell behoben werden.

Die Automatisierung von Aufgaben in der IT ist eine entscheidende Maßnahme, um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden und sich gleichzeitig auf strategischere Aufgaben zu konzentrieren.

Integration von Systemen

Eine weit verbreitete Herausforderung in der IT besteht darin, dass verschiedene Systeme und Anwendungen nicht nahtlos miteinander kommunizieren können. Die Integration von Systemen ist entscheidend, um die Datenflüsse zu optimieren und Prozesse zu vereinfachen. Hierzu müssen Unternehmen entscheiden, welche Integrationsmethode am besten zu Ihren Anforderungen passt. Dies kann die Verwendung von APIs (Application Programming Interfaces), ETL (Extract, Transform, Load)-Tools, Middleware oder benutzerdefinierten Integrationen sein.

  • API-Implementierung: APIs bieten eine standardisierte Möglichkeit, auf Daten und Funktionen von verschiedenen Anwendungen zuzugreifen und sie miteinander zu verknüpfen.
  • Middleware-Lösungen: Mit Middleware-Plattformen wird die nahtlose Kommunikation zwischen verschiedenen Anwendungen und Systemen und der Daten- sowie Informationsaustausch erleichtert.
  • Datenmapping und -transformationsprozesse: Daten, die zwischen den Systemen übertragen werden, müssen in einem verständlichen Format vorliegen. Dies erfordert oft Datenmapping und -transformationsprozesse, damit sie in den jeweiligen Systemen korrekt verarbeitet werden.
  • Synchronisation von Daten: Mit Mechanismen zur Echtzeit- oder batchbasierten Synchronisation von Daten zwischen den integrierten Systemen bleibt die Aktualität und Konsistenz der Informationen bestehen.
  • Überwachung und Fehlermanagement: Bei auftretenden Fehlern sollten mittels eines Überwachungssystems Warnmeldungen generiert und Fehlermanagementprozesse aktiviert werden.
  • Dokumentation und Schulung: Durch die sorgfältige Dokumentation der Integrationsprozesse und -abläufe wird sichergestellt, dass das Team das Verständnis behält. Mittels Schulungen werden Mitarbeiter in der Lage sein, die integrierten Systeme effektiv zu nutzen.
  • Fortlaufende Wartung und Aktualisierung: Integrierte Systeme erfordern regelmäßige Wartung, damit sie reibungslos funktionieren.

Schulung und Entwicklung von Mitarbeitern

Die Mitarbeiter sind ein wichtiger Faktor bei der Vereinfachung von IT-Prozessen. Die neuesten Technologien und Best Practices lassen sich am besten über Schulungen erlernen und vermitteln. Bietet ein Unternehmen Weiterbildungsmöglichkeiten für seine Mitarbeiter an, hat es einen enormen Wettbewerbsvorteil.

Nach einer Bedarfsanalyse, die Wissenslücken und Fähigkeitsdefizite aufdeckt, kann ein individueller Schulungsplan erstellt werden. Hier gilt es zu beachten, dass er auf die Bedürfnisse der Teammitglieder ausgerichtet ist. Möglichkeiten sind beispielsweise Präsenzschulungen, E-Learning-Plattformen oder Workshops. Spezielle Zertifikate bestätigen die erlangten Kenntnisse. Sogenannte „On-the-Job-Trainings“, bei denen Mitarbeiter praktische Erfahrungen sammeln und neue Fähigkeiten direkt am Arbeitsplatz anwenden können, eignen sich ebenfalls. Hier werden erfahrene Kollegen oder Mentoren den weniger erfahrenen Mitarbeitern zur Seite gestellt.

Schulung und Entwicklung sollten keine einmalige Angelegenheit sein, sondern kontinuierlich stattfinden, damit das IT-Team alle aktuell erforderlichen Fähigkeiten und Kenntnisse besitzt.

Überprüfung und kontinuierliche Verbesserung

Die Vereinfachung von IT-Prozessen ist kein einmaliger Vorgang. Es ist wichtig, regelmäßig zu überprüfen, wie gut Ihre Maßnahmen funktionieren, und Anpassungen vorzunehmen, wenn erforderlich. Gewisse KPIs helfen dabei, den Erfolg zu bewerten. Hierzu zählen Durchlaufzeiten, Fehlerquoten, Systemverfügbarkeit und Kundenzufriedenheit.

Feedback und Kritik helfen bei der Verbesserung. Mitarbeiter und Kunden sind oft diejenigen, die Schwachstellen erkennen und Verbesserungspotenzial identifizieren können. In diesem Zusammenhang gilt es auch Ursachenanalysen durchzuführen, um Probleme an der Wurzel zu packen, statt nur Symptome zu behandeln.

Basierend auf den Erkenntnissen der zuvor genannten Schritte können Unternehmen Maßnahmen zur Verbesserung definieren. Dies können kleine Anpassungen oder größere Prozessüberarbeitungen sein. Regelmäßige Berichte erleichtern es, den Überblick über die Entwicklung zu behalten und gegebenenfalls die Prozesse anzupassen.

Sicherheit nicht vernachlässigen

Während die IT-Prozesse vereinfacht werden, darf die Sicherheit nicht vernachlässig werden. Sicherheitsverletzungen können schwerwiegende Folgen haben. Cyberangriffe, Datenverluste und Datenschutzverletzungen sind nur drei der potenziellen Gefahren. Eine regelmäßige Risikobewertung ist daher unerlässlich.

Ebenso wichtig sind klare Sicherheitsrichtlinien und -verfahren. Nur autorisierte Benutzer sollten auf sensible Daten und Systeme zugreifen können. Zudem ist eine Verschlüsselung der Daten ein weiterer Schritt in Richtung Sicherheit. Ein Datendiebstahl wird damit erschwert. Firewalls, Intrusion Detection und Prevention-Systeme (IDS/IPS) sowie VPNs schützten ebenfalls vor unerlaubten Zugriffen. Dennoch sollten die Mitarbeiter für Phishing-Angriffe sensibilisiert werden.

Regelmäßige Backups und Wiederherstellungsverfahren sind ebenfalls ein Muss. Im Falle eines schwerwiegenden Sicherheitsvorfalls oder eines Systemausfalls kann dank dieser Verfahren der Geschäftsbetrieb so schnell wie möglich wieder aufgenommen werden. Unternehmen können ihre IT-Systeme, Software und Betriebssysteme mit einem effektiven Patch-Management auf dem neuesten Stand halten.

Bildnachweis:  Adobe Stock © tippapatt

Über den Autor

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Carolin Fischer Carolin Fischer ist Content-Managerin und Redakteurin bei onpulson.de. Sie ist spezialisiert auf die Themen "Personal", "Mittelstand" und "Karriere". Zuvor hat sie mehrere Jahre für die Süddeutsche Zeitung in München gearbeitet und ist heute noch u.a. im PR-Bereich tätig.
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