Wegen guter Arbeitsmakrtlage ist die Schwarzarbeit rückläufig
Schattenwirtschaft

Wegen guter Arbeitsmakrtlage ist die Schwarzarbeit rückläufig

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Der Beschäftigungsanstieg auf dem offiziellen Arbeitsmarkt sowie das positive Wirtschaftswachstum werden im Jahr 2016 zu einem Rückgang der Schwarzarbeit (= Schattenwirtschaft) um ca. ein Prozent führen. Das Verhältnis von Schattenwirtschaft zu offizieller Wirtschaft reduziert sich dadurch auf 10,8. Andere Einflüsse machen sich kaum bemerkbar.

Zu diesen Ergebnissen kommt eine Prognose der Schattenwirtschaft in Deutschland, die der Schattenwirtschaftsexperte Professor Friedrich Schneider (Universität Linz) gemeinsam mit dem Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) in Tübingen vorgelegt hat.

Nach den Modellberechnungen wird der Umfang der Schwarzarbeit im Jahr 2016 bei 336 Mrd. Euro liegen. Dies ist gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang um gut 3 Mrd. Euro. Unter Schattenwirtschaft versteht man Schwarzarbeit, aber auch illegale Beschäftigung (beispielsweise illegale Arbeitnehmerüberlassung) sowie weitere illegale Tätigkeiten.

Die Ergebnisse werden durch die günstige wirtschaftliche Situation getrieben. Für sich genommen, führt diese sogar zu einem Rückgang der Schattenwirtschaft um 3,7 Mrd. Euro. Gestiegene Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten in der offiziellen Wirtschaft führen dazu, dass weniger Personen bereit sind, ihre Arbeitskraft außerhalb der offiziellen Wirtschaft anzubieten. Durch den Anstieg des Beitrags in den meisten gesetzlichen Krankenkassen ergibt sich eine geringfügige errechnete Steigerung der Schattenwirtschaft von 300 Mio. €. Dies resultiert aus einem vermehrten Anreiz, Tätigkeiten in der Schattenwirtschaft auszuüben, um Sozialversicherungsbeiträge zu umgehen.

Flüchtlinge und Schwarzarbeit: verlässliche Prognose nicht möglich

Der Zustrom an arbeitsfähigen Personen erhöht das potenzielle Angebot an Arbeitskräften. Allerdings ist eine Modellabschätzung noch nicht möglich, zumal die Zusammensetzung des Flüchtlingsstroms noch nicht bekannt ist.

Um eine Vorstellung über mögliche Größenordnungen zu gewinnen, wurde eine Projektion der Schattenwirtschaft von Asylbewerbern und Flüchtlingen vorgenommen. Nach Angaben des IAB ist 2016 infolge der Zuwanderung mit einer Erhöhung des (legalen) Erwerbspersonenpotenzials um 380.000 Personen zu rechnen. Hinzu kommen diejenigen, deren Asylantrag noch bearbeitet wird oder die in Deutschland bleiben, obwohl ihr Asylantrag abgelehnt wurde. Nach einer Abschätzung ist insgesamt mit ca. 800.000 Personen im erwerbsfähigen Alter zu rechnen.

Nimmt man an, dass 25 % dieser Personen in der Schattenwirtschaft tätig werden, soergibt sich unter weiteren Annahmen über Arbeitsumfang und Entlohnung eine zusätzliche Wertschöpfung von knapp 1,5 Mrd. Euro. Dieses zusätzliche Volumen der Schattenwirtschaft ist aber geringer als die für 2016 prognostizierte Abnahme der gesamten Schattenwirtschaft. Dies gilt auch für alternativ aufgestellt Szenarien.

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