Arbeitnehmer halten ihren Jobwechsel im Nachhinein für richtig
Studien-Ergebnisse

Arbeitnehmer halten ihren Jobwechsel im Nachhinein für richtig

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Menschen, die einen Jobwechsel vollzogen haben, haben aus ihrer Sicht rückblickend die richtige Entscheidung getroffen. Häufigster Grund, einen neue Arbeitsstelle zu suchen, ist Ärger mit dem Vorgesetzten.

Das ist das Ergebnis einer Studie, für die die Königsteiner Gruppe 1.110 Menschen befragte, die in den nächsten 12 Monaten einen Jobwechsel planen und von denen sich 90% bereits mindestens ein Mal beruflich verändert haben. Von diesen würden sechs von zehn Teilnehmern (61%) ihre Entscheidung immer wieder genauso treffen. Weitere 31% halten ihren Arbeitgeberwechsel im Nachhinein für überwiegend gut.

Hintergrund: Die konkreten Erwartungen, die vorher an einen Jobwechsel geknüpft sind, werden anschließend vom neuen Arbeitgeber auch größtenteils erfüllt. 69% der Jobwechsler geben an, dass sie im neuen Job mehr verdienten, 55% registrieren ein besseres Verhältnis zu ihrem Vorgesetzten und 58% geben an, ein insgesamt ausgeglichener Mensch zu sein.

Job gewechselt, Erwartungen erfüllt

„Die Ergebnisse unserer Studie zeigen: Der Wettbewerb um die besten Talente ist härter geworden. Arbeitgeber überzeugen neue Mitarbeiter mit Versprechungen, die sie dann auch konkret einhalten. Der große Gewinner dieser Entwicklung ist der Jobwechsler, der sich finanziell, atmosphärisch und inhaltlich verbessert,“ so Nils Wagener, CEO der Königsteiner Gruppe.

Wenn es darum geht, welche Wünsche Jobwechsler konkret mit einem Arbeitgeberwechsel verbinden, steht die Lohntüte an erster Position. Mehr als drei Viertel der Studienteilnehmer (77%) versprechen sich ein höheres Gehalt. 61% erhoffen sich einen neuen Antrieb für ihre persönliche Entwicklung, die aus ihrer Sicht davor eher stagnierte. Und mehr als die Hälfte (53%) erwartet mehr Wertschätzung von ihren kommenden Vorgesetzten.

Spannungen im Verhältnis zu Vorgesetzten als Auslöser für den Jobwechsel

Ärger mit dem Vorgesetzten ist dann auch einer der wichtigsten Auslöser für Arbeitnehmer, den Job zu wechseln. 31,5% der Befragten gaben an, dass eine Auseinandersetzung mit ihrem Vorgesetzten diesen Wunsch freigesetzt habe. Nur beruflicher Stress ist ein noch häufiger genannter Grund (35%), der den Wunsch nach dem Jobwechsel auslöst. Kaum eine Rolle spielt dagegen das nähere soziale Umfeld. Von diesem lässt sich nämlich „nur“ jeder Zehnte der Befragten beeinflussen.

Interessant: Wenn Führungskräfte ihren Umgang mit Mitarbeitern ändern und das Gespräch mit wechselwilligen Kollegen suchen, können sich viele wechselwillige Mitarbeiter vorstellen, ihre Entscheidung zu überdenken und doch bei ihrem Arbeitgeber zu bleiben – 28% in jedem Fall, weitere 51% vielleicht. Ein weiterer Grund, der eigentlich abwanderungswillige Mitarbeiter von ihrem Vorhaben abbringen könnte, sind unsichere volkswirtschaftliche Rahmenbedingungen (22% bzw. 43%). Der Rat von Freunden oder Verwandten hat auch hier eher keinen Einfluss. 57% würden sich von diesem nicht abhalten lassen.

Drei Jobwechsel sind keine Seltenheit

Gerade einmal 10% aller Befragten der Königsteiner-Studie haben bisher noch nie den Job gewechselt. Das Gros der Teilnehmer (63%) suchten sich bereits bis zu drei Mal einen neuen Arbeitgeber. 29% der 18-29 jährigen haben diesen Schritt in ihrer noch kurzen beruflichen Laufbahn ein Mal gewagt, weitere 20% bereits zwei Mal und immerhin 12% gar drei Mal. 79% aller Studienteilnehmer gingen dabei ihre Jobsuche über Online-Jobbörsen an. 39% schauen aktiv auf Karrierewebseiten von Unternehmen (51% der jungen Kandidaten) und 37% schauen Stellenanzeigen in Zeitungen durch, um einen neuen Job zu finden. Der Anteil der passiv suchenden Menschen ist dagegen vergleichsweise gering: Nur 17% warten auf Anfragen der Unternehmen selbst und nur drei von zehn haben einen E-Mail Alert auf Jobportalen eingerichtet.

Foto/Thumbnail: ©xavigm99/Depositphotos.com

Kommentare

  1. von Christiane Schubert am 06.12.2019 | 12:09

    Was in dem Bericht nicht erwähnt wird ist der Umstand, dass man manchmal falsche Entscheidungen trifft und es dadurch zu Kündigungen kommen kann oder man selbt kündigt.

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