Warum Kunden – trotz Online-Shopping – auch künftig im Geschäft einkaufen
Kaufverhalten

Warum Kunden – trotz Online-Shopping – auch künftig im Geschäft einkaufen

Johann Paysen
Am

Online-Shopping machen oder im Geschäft stöbern und einkaufen? Die Antwort lautet: beides. Online überzeugen die Auswahl und das flexible Einkaufen, im Geschäft der Kundenservice und das Einkaufserlebnis. Trotz Digitalisierung: Kunden lieben den Einkauf im Geschäft und möchten ungern darauf verzichten.

Diese Erkenntnisse über Online-Shopping gehen aus der aktuellen „Value of a Visit“-Studie der Location-Plattform GroundTruth hervor, für die zwischen August und September über 1.000 Deutsche zu ihrem Kaufverhalten befragt wurden.

Die Studie zeigt: Kunden lieben den Einkauf im Geschäft. Nur zehn Prozent der Befragten stimmen zu, dass sie irgendwann alle gewünschten Produkte online kaufen werden. 50 Prozent wären enttäuscht, wenn ihr Ladengeschäft schließen würde. Vom Einkaufserlebnis, ob gut oder schlecht, berichten 56 Prozent auch gern ihren Freunden und ihrer Familie. 55 Prozent entscheiden auf Basis ihrer Erfahrung, ob sie ein Geschäft weiterhin frequentieren. Eine wichtige Verbindung zur Online-Welt: 59 Prozent der Kunden recherchieren vor dem Kauf im Laden zu Produkten online, 32 Prozent tun dies gelegentlich. Beim Autokauf informieren sich ganze 73 Prozent zunächst im Web.

Warum Online-Shopping?

Die Mehrheit der Befragten (jeweils über 60 Prozent) schätzen es beim Online-Kauf, zeitlich flexibel und unabhängig von Öffnungszeiten einzukaufen und Preise zu vergleichen. Jeweils über 50 Prozent mögen das breitere Sortiment und die örtliche Flexibilität. Ebenfalls die Hälfte der Befragten lässt sich beim Shoppen von anderen Produkten inspirieren und legen daneben Wert auf Online-Produktinformationen und Bewertungen. Diese Vorteile schätzen Frauen mehr als ihre männlichen Pendants. Online-Shopper nutzen übrigens aktuell eher den Desktop als ihr Mobilgerät, jeder Dritte nutzt beides.

Warum Kunden im Geschäft kaufen: Erlebnis und Vertrauen

Trotz aller Online-Flexibilität: Über 60 Prozent der Befragten stören die beim Online-Shopping Versandkosten, rund 55 Prozent bemängeln die Wartezeit und 41 Prozent berichten von Versandproblemen. Kein Wunder, dass knapp drei Viertel der stationären Käufer (73 Prozent) es schätzen, Produkte im Laden sehen, anfassen und direkt mitnehmen zu können. Über 40 Prozent mögen die einfache Rückgabe und lassen sich im Geschäft gern auch von anderen Produkten inspirieren. Frauen schätzen diese Vorteile generell mehr als Männer. Dabei „bummeln“ und stöbern die 35- bis 65-Jährigen lieber als die jüngere Klientel zwischen 18 und 35 Jahren.

Doch selbst eingefleischte Online-Käufer zieht es zu bestimmten Gelegenheiten in den Laden: 60 Prozent lassen sich von Sonderverkäufen locken, 39 Prozent suchen Geschäfte im Urlaub auf und 37 Prozent shoppen Geschenke. Für 29 Prozent ist der Ladenbummel zudem ein Gemeinschaftserlebnis mit Freunden und Familie. Besonders junge Leute mögen außerdem Unterhaltung und Events im stationären Handel. Aber auch in Sachen Beratung und Vertrauen liegt der stationäre Handel vorn. Guter Kundenservice ist für die Hälfte (51 Prozent) wichtig, 37 Prozent schätzen Produktproben.Einkaufserlebnis

Kommen, sehen, mitnehmen: Produkte des täglichen Bedarfs

Besonders Alltagsprodukte werden meist eher stationär erworben. Lebensmittel und Körperpflegeprodukte kaufen jeweils rund 90 Prozent der Befragten lieber im Geschäft, bei Haushaltsartikeln sind es über 80 Prozent, bei Möbeln noch 58, bei Autos 49 Prozent. Bekleidung kaufen über 30 Prozent hingegen schon online und ebenso viele nutzen Online- und Offline-Kanäle gleichermaßen. Online-Shopping wird auch bei Elektronischen Artikel von 56 Prozent gemacht, 21 Prozent nutzen beide Kanäle. In der Regel geben die Kunden übrigens online und offline ähnliche Summen aus.

Die Studie zeigt, dass die meisten Befragten ihr Kaufverhalten künftig beibehalten werden. Die letzten Jahre haben deutlich gezeigt, dass der Offline-Handel auch weiterhin rentabel und beliebt ist. Immer mehr Online-Retailer eröffnen stationäre Geschäfte, wie beispielsweise Mister Spex und Notebooksbilliger.de. Sie haben verstanden, dass eine Verzahnung von online und offline eingesetzt werden kann, um die Vorteile beider Optionen auszuschöpfen.

Foto/Thumbnail: ©85cornelia/Depositphtos.com

Über den Autor

Johann Paysen

Johannes Paysen Johannes Paysen ist Diplom Kaufmann und Country Manager Germany von GroundTruth. GroundTruth ist die führende Location-Plattform, die mit Daten und darauf beruhenden Einsichten Geschäftserfolge antreibt. Auf Basis des Verhaltens echter Menschen an wirklichen Orten, erfasst durch die firmeneigene Blueprints-Technologie von GroundTruth, können Unternehmen unter anderem ihre Markenwahrnehmung stärken und den Umsatz steigern. www.GroundTruth.com


 

  
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