Innovative Start-ups, die Sie kennen sollten
Gründungen im Focus

Innovative Start-ups, die Sie kennen sollten

Porträtfoto vonPorträtfoto vonPorträtfoto von Carolin Fischer, Content-Managerin und Redakteurin für onpulson.de, einem Fachportal für Unternehmer und Führungskräfte aus dem Mittelstand
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Die Start-up Szene hatte auch 2020 viel zu bieten. Vor allem im Bereich Digitales und Klimaschutz gibt es eine Vielfalt von Ideen mit unternehmerischem Potenzial. Wir stellen sieben Startups vor, denen es dank ihres innovativen Geschäftsmodells 2020 trotz der Corona-Krise gelungen ist, richtig durchzustarten. Hier lohnt es sich, in den kommenden Jahren genauer hinzuschauen.

Jedes Start-up hofft darauf, in der Masse der Neugründungen und vielversprechenden Grownups das Interesse eines kapitalstarken Investors zu erregen. Wagnisinvestoren sind immer auf der Suche nach Trends, die schon heute potenzielle Geschäftserfolge von morgen erkennen lassen. Die Kunst liegt darin, aus einer Vielzahl von Pitches die Geschäftsidee herauszufiltern, die so innovativ ist, dass der Markt nicht an ihr vorbeikommt. Die größten Hoffnungen setzen Investoren aktuell in Unternehmen der Fintech– und der Proptech-Branche. Aber auch Startups aus dem Bereich Travel, Medtech und Klimaschutz konnten 2020 ganz vorne mitspielen. In diesen Geschäftsmodellen steckt Potenzial.

1. Tourlane

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© Tourlane GmbH

Das Start-up zeigt, wie viel Potenzial in der Travel-Branche steckt, wenn sie die Möglichkeiten der Digitalisierung nutzt. Tourlane wurde 2016 in Berlin gegründet. Den Gründern Julian Stiefel und Julian Weselek ist es gelungen, ein innovatives Planungstool für Individualreisen entwickeln, das es Usern ermöglicht, sich über die Eingabe von Reisedaten, Etappen und Kategorien für ihre Reise eine maßgeschneiderte Reiseroute erstellen zu lassen.

Der Erfolg der Plattform basiert vor allem auf der Ausschöpfung digitaler Möglichkeiten, wie die Darstellung von Echtzeit-Preisen für Unterkünfte, Flügen, Mietwagen und Aktivitäten. Auch grafisch kann sich das Konzept von Tourlane sehen lassen. User können sich nach der Erstellung der Reiseroute eine Reisevisualisierung darstellen lassen, die sie mithilfe von einfachen Drag-and-Drop-Optionen individuell anpassen können.

Das Konzept hat kapitalstarke Wagnisinvestoren überzeugt. Die amerikanischen Investoren Sequoia und Spark Capital haben gemeinsam mit Kapitalgebern wie DN, Holtzbrinck Ventures und Picus seit 2019 mehr als 60 Millionen in das international wachstummstarke Unternehmen investiert.

2. Younited Credit

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© Younited SA

Das Unternehmen wurde bereits 2009 in Frankreich gegründet und hat sich bis heute zu führenden digitalen Kreditplattform für Online-Kredite in Europa entwickelt. Das Fintech wurde in Frankreich im Dezember 2011, in Italien im März 2016, in Spanien im April 2017, in Portugal im Juni 2018 und in Deutschland im Dezember 2019 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der deutsche Hauptsitz befindet sich in München.

Younited Credit hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Bankensystem zu transformieren, um es fairer und transparenter zu machen. Dabei setzen die Gründer Charles Egly und Geoffroy Guigou auf professionelle Investoren wie Unternehmen, Pensionskassen, Versicherungen usw., die Verbraucherkredite für Privatpersonen direkt finanzieren. Dabei soll der Kreditprozess jederzeit transparent und End-to-End 100 Prozent digital sein.

Die innovative Geschäftsidee hat die Investoren von Anfang an überzeugt. Mehr als 160 Millionen Euro konnte das Start-up inzwischen von namhaften Kapitalgebern wie Crédit Mutuel Arkéa, Eurazeo, BPIfrance, Schibsted-Le Bon Coin und AG2R la Mondiale in Anspruch nehmen.

3. Climate Labs

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© Climate Labs GmbH

Das im September gegründete Start-up Climate Labs ist bereits das vierte Projekt des Gründerteams Markus Gilles, Andreas Pursian und Jonas Brandau. Das Trio hat den Trend der Berliner Start-up Szene erkannt, die sich in diesem Jahr verstärkt auf das Thema Klimaschutz konzentriert. Mit Climate Labs haben die Gründer ein Tool entwickelt, das den CO2-Ausstoß des Users ermitteln soll. Die App „Klima“ zeigt allerdings nicht nur auf, welchen ökologischen Fußabdruck Nutzer hinterlässt, sondern gibt auch Empfehlungen zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes und zeigt Möglichkeiten zum Erwerb eines Klimazertifikates auf. Die Hauptzielgruppe der App sollen dem Start-up zufolge Privatpersonen sein.

Wie wichtig das Thema Klimaschutz in der Start-up Szene geworden ist, zeigt die erfolgreiche Finanzierungsrunde von Climate Labs. Das Unternehmen konnte im Herbst bereits namhafte Investoren wie Holtzbrinck Ventures, E.ventures, Mesosphere-Gründer Florian Leibert, Pitch-Entwickler Christian Reber und Wooga-Gründer Jens Begemann ins Boot holen. Die Basisversion der App soll für Privatpersonen kostenlos erhältlich sein. Für Klimazertifikate, die zum Ausgleich für den eigenen CO2-Ausstoß erworben werden können, ist ein monatlicher Beitrag geplant.

4. KRY

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© Kry International AB

Mit diesem Start-up rückt die Bedeutung der Telemedizin als Branchenneuling in den Fokus. Durch die Corona-Pandemie hat das Jahr 2020 deutlich gemacht, wie wichtig das Thema Digitalisierung auch im medizinischen Bereich bleibt.

KRY ist ein schwedisches Start-up aus der Digital Health Branche. Die Gründer Fredrik Jung Abbou, Joachim Hedenius, Johannes Schildt und Josefin Landgård haben im Jahr 2015 eine App entwickelt, mit der es möglich ist, eine ärztliche Sprechstunde digital in Anspruch zu nehmen. Das Angebot richtete sich ursprünglich an Patienten, die nicht mobil genug sind, um eine Arztpraxis aufzusuchen oder die in ländlichen Regionen leben, in denen eine medizinische Versorgung nicht lückenlos möglich ist. Seit 2019 haben auch deutsche Patienten Zugang zur App, allerdings war das Abrechnungssystem zunächst nur auf Privatpatienten ausgerichtet. 2020 wurde eine Erweiterung für Kassenpatienten implementiert.

Das schwedische Start-up KRY hat sich schnell zum führenden Anbieter auf dem europäischen Markt für Telemedizin entwickeln können. Hauptinvestor ist der kanadische Pensionsfonds Ontario Teachers’ Pension Plan, der gemeinsam mit anderen Investoren 2019 in einer dritten Investmentrunde rund 140 Millionen Euro zur Verfügung stellte.

5. Podimo

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© Podimo Deutschland GmbH

Mit Podimo ist ein Start-up auf den Markt gekommen, das ausgebrochen ist, um Spotify Konkurrenz zu machen. Das dänische Unternehmen kommt von den Gründern Morten Strunge, Andreas Sachse, Nikolaj Koppel und Sverre Dueholm. Sie haben eine Podcast-App entwickelt, die Usern handverlesene Fremdinhalte präsentiert und zunehmend auch Eigenproduktionen im Podcast-Bereich anbietet.

Seit November 2019 ist die dänische App auch in Deutschland erhältlich und hat sich nicht nur hierzulande sofort an die Versen des schwedischen Marktführers Spotify geheftet. Das enorme Potenzial von Podimo besteht in seiner Attraktivität für etablierte und neue Podcast-Autoren. Anders als die Konkurrenz setzt Podimo nämlich auf neue Monetarisierungskonzepte, die nicht allein auf Werbung beruhen. So könnte sich das Start-up künftig die Exklusivrechte für viele interessante Akteure im Podcast-Bereich sichern.

6. Personio

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© Personio GmbH

Das 2015 in München gegründete Start-up Personio zählt zu den Einhörnern der Szene. Experten bescheinigen dem Unternehmen das Potenzial, sich in den kommenden Jahren zu einem europaweit etablierten Player mit Milliardenbewertung zu entwickeln.

Die Gründer Hanno Renner, Roman Schumacher, Arseniy Vershinin und Ignaz Forstmeier haben mit Personio eine HR-Software entwickelt, die darauf ausgerichtet ist, die Personalverwaltung und das Bewerbermanagement in mittelständischen Betrieben einfacher und effizienter zu gestalten.
Wie groß das Potenzial des Start-ups ist, zeigt das Interesse der Wagnisinvestoren. Diese sind Martin Mignot, Partner Index Ventures und Michiel Kotting, Partner bei Northzone. Beide Investoren sind überzeugt davon, dass Personio in Zukunft essentielle Nischen im gesamten Workflow der HR-Branche besetzen wird. Sie prophezeien einen Erfolgskurs, der ganz Europa einnehmen könnte.

7. Medwing

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© Medwing GmbH

Ein weiteres Start-up, das aufzeigt, wie viel Potenzial in der Digitalisierung der Medizinbranche steckt. Das Unternehmen wurde 2017 in Berlin gegründet und ist inzwischen in Deutschland, Frankreich und Großbritannien aktiv. Mit Medwing haben die Gründer Timo Fischer, Alana Tung und Johannes Roggendorf eine Online-Plattform entwickelt, die Pflegekräfte digital an Pflegeeinrichtungen vermittelt. Damit hat das Unternehmen in Zeiten des wachsenden Pflegenotstandes eine wichtige Nische genutzt.

Ein besonderes Highlight für den User ist ein spezieller Algorithmus. Dieser erkennt nicht nur freie Kapazitäten und bringt sie mit dem Bedarf in Einklang. Er unterstützt auch Einrichtungen darin, Pflegekräfte mit den erforderlichen Qualifikationen zu finden. So soll vollautomatisch auf beiden Seiten ein Perfect Match kreiert werden. Die Personalverwaltung erfolgt über eine innovative Cloudlösung.

Hauptinvestor ist Atlantic Labs, doch auch neue Kapitalgeber wie Cathay Innovation sind inzwischen mit an Bord. Allein in Deutschland arbeitet Medwing inzwischen mit über 2.500 Kliniken und Pflegeeinrichtungen zusammen.

Foto/Thumbnail: ©Depositphotos.com

Über den Autor

Porträtfoto vonPorträtfoto vonPorträtfoto von Carolin Fischer, Content-Managerin und Redakteurin für onpulson.de, einem Fachportal für Unternehmer und Führungskräfte aus dem Mittelstand

Carolin Fischer Carolin Fischer ist Content-Managerin und Redakteurin bei onpulson.de. Sie ist spezialisiert auf die Themen "Personal", "Mittelstand" und "Karriere". Zuvor hat sie mehrere Jahre für die Süddeutsche Zeitung in München gearbeitet und ist heute noch u.a. im PR-Bereich tätig.
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