Unternehmenseigene Mobilfunknetze: Viele Vorteile für den Mittelstand
Digitalisierung

Unternehmenseigene Mobilfunknetze: Viele Vorteile für den Mittelstand

Porträtfoto vonPorträtfoto vonPorträtfoto von Carolin Fischer, Content-Managerin und Redakteurin für onpulson.de, einem Fachportal für Unternehmer und Führungskräfte aus dem Mittelstand
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Kaum ein Betrieb kommt in Zeiten der Digitalisierung ohne mobile IT-Lösungen aus, wobei das Spektrum digitaler Anwendungen bei der Kommunikation der Mitarbeiter untereinander beginnt, über die Lenkung von Lager- und Logistikprozessen verläuft und bis zur Steuerung von Fertigungswerkzeugen reicht. In den letzten Jahren hat der Aufbau unternehmensinterner Mobilfunknetze vor allem für mittelständische Unternehemen an Bedeutung gewonnen.

Unternehmenseigene Mobilfunknetze: Viele Vorteile für den Mittelstand

Kaum ein Betrieb kommt in Zeiten der Digitalisierung ohne mobile IT-Lösungen aus, wobei das Spektrum digitaler Anwendungen bei der Kommunikation der Mitarbeiter untereinander beginnt, über die Lenkung von Lager- und Logistikprozessen verläuft und bis zur Steuerung von Fertigungswerkzeugen reicht. In den letzten Jahren hat der Aufbau unternehmensinterner Mobilfunknetze vor allem für mittelständische Unternehemen an Bedeutung gewonnen.

Campusnetze sorgen für durchgängige Datenübertragung

Mit eigenen Mobilfunknetzen in Unternehmen – sogenannten Campusnetzen – lassen sich in Fabriken, Lagerhallen oder auf größeren Firmengeländen stabile Kommunikationsmöglichkeiten schafften. Im Gegensatz zu WLAN-Lösungen oder reinen Funksystemen werden bei unternehmensinternen Mobilfunknetzen Daten- und Sprachsignale über weite Strecken in guter Qualität übertragen. Zudem können Maschinen und Fahrzeuge miteinander vernetzt, überwacht und gesteuert werden. Als wichtiger Vorteil gilt dabei die Schaffung einer durchgängigen, störungsresistenten Netzabdeckung, die selbst beim Funkzellenwechsel über große Entfernungen hinweg nicht zu einer Signalunterbrechung führt. Auf diese Weise kann eine zuverlässige Produktion genauso gewährleistet werden wie eine flächendeckende Werkssicherheit. Kurze Reaktionszeiten und die Minimierung möglicher Fehlfunktionen sorgen überdies für zuverlässige Herstellungs- und Logistikprozesse.

Viele denkbare Einsatzgebiete

Für den Aufbau eines unternehmenseigenen Mobilfunknetzes gibt es viele denkbare Einsatzgebiete. Grundsätzlich kommt eine solche technische Lösung überall dort in Betracht, wo es um einen reibungslosen Informationsaustausch, vor allem aber um die schnelle und störungsfreie Übertragung von Signalen geht. Klassische Anwendungsbereiche sind beispielsweise:

  • Unternehmen mit ausläufigem Werksgelände
  • Großbaustellen
  • Lagerhäuser
  • Logistik- und Versandzentren

Ferner ist der Aufbau von internen Mobilfunknetzen auch für landwirtschaftliche Unternehmen sowie bei Open-Air-Veranstaltungen (wie z. B. Konzertfestivals) eine mögliche Lösung.

Mehr Sicherheit gegen Hackerangriffe

Unternehmensinterne Mobilfunknetze funktionieren autark und sind vom normalen mobilen Netz unabhängig. Da es grundsätzlich keine Verbindung zum offenen Mobilfunk gibt, können Hacker aus der Ferne im Regelfall keine Angriffe auf das Campusnetz verüben. Zudem kann gewährleistet werden, dass das Unternehmensnetz nicht in der Liste verfügbarer Netze auf den Smartphones oder Handys Dritter angezeigt wird. Auf diese Weise lässt sich ebenfalls ein höherer Schutz gegen potenzielle Angreifer erreichen. Das interne Netz kann somit zu einem wichtigen Baustein der IT-Sicherheit im Unternehmen werden und dabei helfen, mögliche Bedrohungen zu minimieren.

Am Anfang steht eine umfassende Planung

Die Errichtung eines eigenen Mobilfunknetzes in Unternehmen ist – vereinfacht gesagt – mit der Einführung eines neuen IT-Systems vergleichbar. Am Anfang aller diesbezüglichen Überlegungen steht die exakte betriebswirtschaftliche und technische Analyse: Ist der Aufbau des Funksystems finanziell möglich und wird der Betrieb den Einrichtungsaufwand in absehbarer Zeit wieder einspielen? Um diese grundlegende Frage zu klären, sollte eine umfassende Kosten-Nutzen-Berechnung durchgeführt werden – am besten unter Einbeziehung externer Berater mit entsprechendem Sachverstand. Zudem müssen auch die technischen Rahmenbedingungen und mögliche Hindernisse eingehend betrachtet werden. Unter Umständen kann nämlich bereits ein Hochspannungsmast auf dem Firmengelände einen Strich durch die Rechnung machen. Auch die vorhandene Bebauung, die klimatischen Bedingungen und die allgemeine Topografie sind in die Überlegungen zur Einführung eines unternehmenseigenen Mobilfunknetzes mit einzubeziehen.

Überschaubare technische Ausstattung

Bei der technischen Ausstattung eines unternehmensinternen Mobilfunknetzes sind meist keine außergewöhnlichen Maßnahmen erforderlich. Neben der Sendeanlage, die einen oder (vor allem bei größeren Firmengeländen) mehrere Funkmasten umfasst, werden vor allem herkömmliche Smartphones und Handys bzw. Empfangsmodule für Maschinen und Fahrzeuge sowie Router und Switches anzuschaffen sein. Hinzu kommt noch die Einbindung lokal bereits vorhandener Systeme sowie ggf. die Verlegung von Elektro- oder Netzwerkkabeln. Im Allgemeinen kann – vor allem bei den empfangenden Kommunikationsgeräten – in aller Regel auf Standardlösungen – wie zum Beispiel auf Multi-SIM zur Nutzung mehrerer Endgeräte mit einer einzigen Rufnummer – zurückgegriffen werden.

5G-Mobilfunkstandard sorgt für erhöhte Nachfrage

Durch die Einführung der neuen 5G-Mobilfunktechnik steigt in nicht wenigen deutschen Unternehmen die Nachfrage entsprechender Lösungen. „5G wird eine hochzuverlässige Datenübertragung in Echtzeit ermöglichen, mit der in Zukunft alles miteinander vernetzt werden kann“, sagt Dr. Bruno Jacobfeuerborn, stellvertretender Präsident vom Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik e.V. (VDE).

Im Herbst 2020 wurden nach Angaben der für die Vergabe zuständigen Bundesnetzagentur bereits 74 Genehmigungen für ein lokales Mobilfunkspektrum an Firmen in der Bundesrepublik erteilt. Zu den Betreibern gehören unter anderem die Deutsche Lufthansa, der Chemieriese BASF sowie der Hamburger Hafen. Bei der Versteigerung der 5G-Frequenzen Anfang 2019 an die Großkonzerne Deutsche Telekom und Vodafone sowie an Telefónica und United Internet wurde nicht das gesamte Spektrum vergeben, sondern es wurde einzelne Bereiche für die kommerzielle Nutzung durch gewerbliche Interessenten zurückgehalten. Da die für das 5G-Spektrum zu bezahlenden Nutzungsgebühren relativ niedrig ausfallen, könnte die Einrichtung eigener Unternehmensnetzwerke nach dem neuen Standard künftig möglicherweise auch für mittelgroße Firmen eine gute Option sein.

Foto/Thumbnail: ©Depositphotos.com

Über den Autor

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Carolin Fischer Carolin Fischer ist Content-Managerin und Redakteurin bei onpulson.de. Sie ist spezialisiert auf die Themen "Personal", "Mittelstand" und "Karriere". Zuvor hat sie mehrere Jahre für die Süddeutsche Zeitung in München gearbeitet und ist heute noch u.a. im PR-Bereich tätig.
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