Die Rückkehr zum ehemaligen Arbeitgeber kann der Karriere helfen
Boomerang Hiring

Die Rückkehr zum ehemaligen Arbeitgeber kann der Karriere helfen

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Unternehmenswechsel gehören in der modernen Arbeitswelt fast zu jeder erfolgreichen Karriere. Eine Rückkehr zum alten Arbeitgeber schließen jedoch viele Arbeitnehmende aus, wenngleich man im Guten auseinander gegangen ist. Dabei macht es durchaus Sinn einen Blick zurückzuwagen. Denn ein Trend scheint sich immer stärker durchzusetzen: Das Boomerang Hiring, das Wiedereinstellen ehemaliger Mitarbeiter:innen.

„Zurück zum Ex“ setzen viele im privaten Kontext wie im Berufsleben mit einem Rückschritt gleich. Aber gerade, wenn man sich in Gutem von seinem
ehemaligen Arbeitgebenden getrennt hat, kann es ein kluger Schachzug sein, bei einer beruflichen Neuorientierung eine Rückkehr zu erwägen. Das Unternehmen hat sich, wie man selbst auch, seit der Trennung weiterentwickelt und oft lohnt es sich, die Situation und Rahmenbedingungen noch einmal neu zu bewerten.

Da Arbeitgebende nicht mehr erwarten, dass sie Mitarbeitende auf Lebenszeit einstellen und zugleich der Recruitingdruck steigt, ändert sich die Einstellung
zu Rückkehrern merklich. Boomerang Hiring, oder auch Rehiring, entwickelt sich langsam zu einer ernstzunehmenden personalpolitischen Taktik. Der Fokus liegt darin, mit Aussteiger:innen aus dem eigenen Unternehmen weiterhin im Kontakt zu bleiben, mit dem Ziel, sie später eventuell zurückzugewinnen.

Die Vorteile sind naheliegend: Boomerang-Kandidat:innen kennen bereits die Strukturen, Abläufe und Entscheidungsprozesse des Unternehmens und benötigen deshalb eine vergleichsweise kurze Einarbeitsungszeit. Sie hatten zwischenzeitlich die Gelegenheit in anderen Stationen und Positionen, Erfahrungen und Know-how zu sammeln und den Blick über den Tellerrand zu wagen, was sie nun als frische Impulse und Ideen einbringen können.

Doch auch aus Arbeitnehmer:innen-Sicht kann die Rückkehr zum ehemaligen Unternehmen positive Auswirkungen haben. Anbei einige hilfreiche Tipps, in welchen Fällen Rehiring für Kandidat:innen Sinn ergibt.

1. Sie sind gegangen, um auf etwas zuzugehen, nicht von etwas weg

Manchmal braucht es ein neues Umfeld, um Neues zu lernen und persönlich voranzukommen. War das die Hauptmotivation Ihres Wechsels, lohnt es immer zu schauen, was denn der:die alte Arbeitgeber:in aktuell zu bieten hat.

2. Die passende Stelle wartet auf Sie

Oft verlassen Mitarbeitende ein Unternehmen, weil es dort aktuell keine Entwicklungs- oder Aufstiegsmöglichkeiten gibt. Entstehen jedoch zu einem
späteren Zeitpunkt Vakanzen, die genau diese Aufstiegsmöglichkeiten bieten, macht es Sinn, auch als Ehemalige:r die Chance zu nutzen.

3. Die Rahmenbedingungen haben sich geändert

Möglicherweise haben Sie das Unternehmen aufgrund schwieriger Rahmenbedingungen verlassen, zum Beispiel weil sich Beruf und Privates schwer vereinbaren ließen, Sie zu viel reisen mussten oder der Standort nicht passte. In vielen Unternehmen haben sich seit der Corona-Pandemie die Arbeitsbedingungen stark verändert. New Work hält Einzug und damit die Zentrierung der Bedürfnisse der Arbeitnehmenden. Möglicherweise kann Ihnen Ihr:e ehemalige:r Arbeitgeber:in nun einen Rahmen bieten, der für Sie passt.

4. Sie können sich nach wie vor mit den Werten und der Kultur identifizieren

Sie haben ein gutes Gefühl dabei, zurück zum:zur alten Arbeitgeber:in zu gehen. Sie freuen sich auf die neuen alten Kolleg:innen, vertraute Strukturen und sind
schon gespannt darauf, was sich Neues im Unternehmen getan hat.

Wie bei jeder Entscheidung gilt abzuwägen, ob die Rückkehr wirklich ein positiver Karriereschritt sein wird. Denn nur nach dem Motto „Back to the
Roots“ zu handeln, weil das Gras woanders doch nicht so Grün ist, wie man mgedacht hätte, kann einen direkt zurück in die Komfortzone manövrieren. Eine
sachliche Pro- & Contra-Bewertung und die Prüfung weiterer Optionen helfen dabei, den richtigen Schritt zu tun!

Bildnachweis: ©istockphoto.com/Alesmunt

Über den Autor

Andreas Geier Als Geschäftsführender Gesellschafter der Norecu Executive Outplacement GmbH und Gründungspartner der Norecu Executive Search bringt Andreas Geier 14 Jahre Erfahrung in der Beratung von Top Executives mit. Während dieser Zeit hat er zahlreiche Karrieren von Führungskräften branchenübergreifend begleiten dürfen und sein Netzwerk zu Top-Entscheidern kontinuierlich ausbauen können. www.norecu-outplacement.de
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