Die Kunst der Führung: Was Manager von Schauspielern lernen können
Improvisationsfähigkeit entscheidend

Die Kunst der Führung: Was Manager von Schauspielern lernen können

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Zunächst wirkt es so, als würden Welten zwischen der Bühne eines Theaters und dem Büro einer Führungskraft liegen. Doch bei genauerer Betrachtung gibt es bemerkenswerte Parallelen zwischen Schauspielern und Führungskräften. Beide Berufsgruppen beherrschen ähnliche Fähigkeiten und Techniken. Dieser Fachartikel macht deutlich, wie Führungskräfte von schauspielerischen Methoden profitieren können.

Die Kunst der Schauspielerei und der Beruf des Managers haben mehr gemeinsam, als man zunächst vermuten könnte. Sowohl Schauspieler als auch Führungskräfte müssen in verschiedene Rollen schlüpfen und sich auf wechselnde Situationen einstellen können. Dabei sind Empathie, Authentizität und emotionale Kontrolle wichtig.

Die Kunst der Improvisation und der Authentizität

Ein zentraler Aspekt der Schauspielerei ist die Fähigkeit unterschiedliche Rollen zu spielen und diese überzeugend verkörpern zu können. Diese Fertigkeit der Improvisation hat deutliche Parallelen zur der eines Managers. Denn: Wie Schauspieler müssen sie als Führungskraft vielfältige Rollen einnehmen und – je nach Situation – als Motivator, Mentor, Entscheidungsträger oder Konfliktlöser auftreten. Das Verständnis und die Anpassung an diverse Führungsstile, Mitarbeiterpersönlichkeiten und geschäftliche Herausforderungen sind hier gefragt.

Während Schauspieler sich in ihre Rollen hineinfühlen, sollten Führungskräfte ihr Team verstehen und sich in die Lage der Mitarbeiter versetzen können. Diese empathische Herangehensweise stellt die Basis für ein Verständnis der Bedürfnisse und Motivationen der Mitarbeiter dar. So sollten sowohl Schauspieler auch als Führungskräfte dabei authentisch und glaubwürdig bleiben. Durch ihre Authentizität schaffen es Schauspieler und Führungskräfte, Vertrauen aufzubauen und Botschaften glaubwürdig und nachhaltig zu vermitteln. Schauspieler sind in der Lage, ihre Emotionen zu kontrollieren und diese bei Bedarf auszudrücken. Dies sollten auch Führungskräfte beherrschen und ihre Emotionen angemessen und authentisch einsetzen.

Die richtige Körpersprache ist entscheidend

Neben der verbalen Kommunikation ist bei Führungskräften auch die nonverbale Kommunikation wichtig. „Schauspieler beherrschen die Kunst, ihre Körpersprache gezielt einzusetzen, um die gespielten Charaktere mit Leben zu füllen und ihre Botschaften zu untermauern. Von der Haltung über Gestik bis hin zu Mimik trägt die richtige Körpersprache dazu bei, überzeugend und glaubwürdig auf der Bühne aufzutreten“, sagt Simon Riggers, Geschäftsführer der Schauspielschule Zerboni.

Hierbei zeigt sich eine weitere Parallele zwischen Schauspielern und Managern, denn Führungskräfte sollten ebenfalls darauf achten, welche Signale sie durch ihre Körpersprache senden. Eine aufrechte Haltung, offene Gesten sowie ein angemessener Blickkontakt sind entscheidend. Aber auch subtile Veränderungen der Körpersprache sind im richtigen Moment unerlässlich, um den gewünschten Effekt bei Mitarbeitern zu erzielen. Dazu zählen ein Lächeln, eine freundliche Geste oder eine offene Körperhaltung. Dies sind kleine, aber essenzielle Aspekte der Kommunikation, die Managern dabei helfen, eine positive und unterstützende Atmosphäre zu schaffen und das Vertrauen der Mitarbeiter zu stärken.

Insbesondere Führungspersonen sind oftmals an persönliche Interaktionen gebunden, weshalb die bewusste Nutzung der Körpersprache einen entscheidenden Unterschied machen kann. Mithilfe unterschiedlichster Lektionen der Schauspielkunst haben Führungskräfte die Möglichkeit, Ihre nonverbale Kommunikation weiterzuentwickeln und somit direkt auf das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeiter einzuwirken.

Wie sinnvoll sind Übertreibungen?

Übertreibungen werden oftmals negativ assoziiert. Zudem stehen sie im Gegensatz zu der bereits angesprochenen Authentizität. In der Rolle der Führungsperson ist es – je nach Situation – aber durchaus angebracht, auf dieses Mittel zurückzugreifen. Auch bei der Schauspielerei haben sie sich als wirkungsvolles Stilmittel etabliert.

Primär helfen gezielte Übertreibungen Managern dabei, Botschaften deutlich zu vermitteln oder komplexe Konzepte verständlich zu machen. Ziel der Übertreibung ist es daher, die Aufmerksamkeit der Mitarbeiter zu gewinnen und die Motivation zu steigern. Dennoch sollte das richtige Maß gefunden werden. So sollten Übertreibungen nur gezielt eingesetzt werden, um die gewünschten Effekte zu erlangen, ohne dabei die Glaubwürdigkeit zu beeinträchtigen. Dies stellt jedoch einen schmalen Grat dar, weshalb Schauspielunterricht dabei helfen kann, diese Kunst zu erlernen.

Fazit

Schauspieler und Führungskräfte müssen beide in der Lage sein, mit Kritik umzugehen und daraus zu lernen. Beide Berufe erfordern ein gesundes Ego, da Feedback – ob positiv oder negativ – Bestandteil ihrer Karrieren ist. Ausdauer und die Fähigkeit, sich von Rückschlägen nicht entmutigen zu lassen, sondern diese als Chance zur Verbesserung zu nutzen, sind fundamental.

Die Parallelen zwischen Schauspielern und Führungskräften machen deutlich, dass Techniken aus der Welt des Theaters auch im Management erfolgreich angewendet werden können. Führungskräfte, die diese in ihre Arbeit mit aufnehmen, können ihre Präsentationsfähigkeiten verbessern, ihre Anpassungsfähigkeit erhöhen, empathischer agieren, kreativere Lösungen entwickeln und effektiver mit Kritik umgehen. Dies alles unterstützt sie dabei, ihren Erfolg in der Führungsrolle zu steigern.

Bild: istockphoto.com/aerogondo

 

Über den Autor

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Carolin Fischer Carolin Fischer ist Content-Managerin und Redakteurin bei onpulson.de. Sie ist spezialisiert auf die Themen "Personal", "Mittelstand" und "Karriere". Zuvor hat sie mehrere Jahre für die Süddeutsche Zeitung in München gearbeitet und ist heute noch u.a. im PR-Bereich tätig.
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