Mehrheit der Unternehmen bildet Mitarbeiter nicht zu Digitalthemen weiter
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Mehrheit der Unternehmen bildet Mitarbeiter nicht zu Digitalthemen weiter

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Aktuell wird die Digitalkompetenz von Bewerbern und eigenen Mitarbeitern von Unternehmen nur mit den Durchschnittsnoten „befriedigend“ oder „ausreichend“ bewertet. Dieser Einschätzung zum Trotz investieren die Unternehmen selbst nur wenig in Weiterbildung, obwohl fast alle davon ausgehen, dass die Digitalkompetenz der Beschäftigten genauso wichtig wird wie fachliche oder soziale Kompetenz.

  • Digitalkompetenz von Bewerbern und Mitarbeitern bisher nur Mittelmaß
  • Mehrheit bildet eigene Mitarbeiter nicht zu Digitalthemen weiter

Berufe und Anforderungsprofile wandeln sich durch die Digitalisierung von Grund auf. Für digital qualifizierte Arbeitnehmer bieten sich dadurch hervorragende Jobchancen. Jedes zweite Unternehmen rechnet damit, dass es in den kommenden zehn Jahren mehr Arbeitsplätze für gut ausgebildete Beschäftigte geben wird.

Die Anzahl der Beschäftigten mit geringen Qualifikationen und unterstützenden Tätigkeiten werde dagegen sinken. So gehen 9 von 10 Unternehmen davon aus, dass die Digitalkompetenz der Beschäftigten genauso wichtig wird wie fachliche oder soziale Kompetenz.

Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung unter 500 Unternehmen ab 10 Mitarbeitern in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

Digitalkompetenz von Bewerbern und Mitarbeitern bisher nur Mittelmaß

„Durch die Digitalisierung fallen überwiegend einfache Aufgaben weg, dafür entstehen aber Stellen mit komplexeren Anforderungen und mehr Verantwortung“,sagte Bitkom-Präsident Thorsten Dirks. „Das heißt auch: Ohne Digitalkompetenz kommt man im Berufsleben künftig nicht mehr aus. Wer gut qualifiziert ist, dem eröffnen sich zugleich immer mehr und bessere Chancen auf Berufe, die spannend, fordernd und erfüllend sind.“

Entsprechend große Bedeutung messen die Unternehmen der Weiterbildung rund um Digitalthemen zu. Aktuell wird die Digitalkompetenz von Bewerbern und eigenen Mitarbeitern nur mit den Durchschnittsnoten „befriedigend“ oder „ausreichend“ bewertet.

Mehrheit bildet eigene Mitarbeiter nicht zu Digitalthemen weiter

Dieser Einschätzung zum Trotz investieren die Unternehmen selbst nur wenig in Weiterbildung: 6 von 10 Unternehmen geben an, dass die eigenen Mitarbeiter in Digitalkompetenzen nicht weitergebildet werden. Dabei sind kleinere Unternehmen  nochmals deutlich zurückhaltender als größere Unternehmen, obwohl die Digitalisierung auch vom Mittelstandsverbund als Erfolgsfaktor für die Zukunft angesehen wird.

Gründe für die Zurückhaltung bei der Weiterbildung:

  • Die Weiterbildungsangebote sind zu teuer (36%)
  • Unternehmen können die Qualität der Angebote nicht beurteilen (31%)
  • Es fehlt ein Überblick über die Angebote  (25%)
  • Vorhandenen Angebote decken nicht ab, was im Unternehmen benötigt wird (23%)
  • Unternehmen können auf die  Arbeitskraft ihrer Mitarbeiter nicht verzichten, während diese sich fortbilden (23%)
  • Entfernung zu Weiterbildungsangeboten (19%)

Mitarbeiter, Unternehmen und Politik gefordert

Angesichts dieser historischen Veränderungen in der Berufswelt sind nach Ansicht des Bitkom sowohl jeder einzelne Mitarbeiter, die Unternehmen als auch die Politik gleichermaßen gefordert. Jeder Einzelne sollte Weiterbildungen aktiv einfordern und Weiterbildungsmöglichkeiten nutzen. Die Unternehmen müssen eine zentrale Weiterbildungsstrategie rund um die digitalen Kompetenzen ihrer Mitarbeiter erarbeiten und dafür auch entsprechende Mittel bereitstellen.

„Führungskräfte müssen dafür sensibilisiert werden, dass Weiterbildung kein Nice-to-have ist, sondern zum Pflichtprogramm jedes einzelnen Mitarbeiters gehört“, so Dirks. Vor allem kleinere und mittlere Unternehmen benötigen zusätzlich die Unterstützung der Politik, etwa durch Beratungen rund um die Qualität und Inhalte von Weiterbildungen oder auch durch die konkrete Förderung von Maßnahmen.

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