Unternehmerportrait

Helmut Reißer, CEO der A.B.S. Global Factoring AG

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Die A.B.S. ist ein Finanzdienstleistungsunternehmen, das in fünf Ländern vertreten ist. Es bietet B2B-Finanzierungslösungen speziell für KMU an mit folgenden Funktionen: Die Finanzierungsfunktion durch den Verkauf der offenen Forderungen, die Absicherungsfunktion durch den Forderungsausfallschutz und die Servicefunktion mit der Übernahme des kompletten Debitorenmanagements.

Name: Thorsten Klindworth

Titel: Dipl.-Kfm.

Geburtsjahr: 1970

Position: CEO

Vita: Thorsten Klindworth ist Gründer und CEO von A.B.S. Global Factoring AG. Seine Studienzeit hat er in Regensburg verbracht. Nach seinem Studium der BWL hatte ich eine klare Vision und startete 1996 mit einem kleinem Büro und einem Kunden ein Factoring-Institut, um für mittelständische Unternehmen Finanzierungsmöglichkeiten neben dem klassischen Bankredit anzubieten. Mehr als 20 Jahre später, ist die A.B.S. Global Factoring AG Marktführer in Deutschland bei den konzern- und bankenunabhängigen Full Service Factoring Unternehmen und inzwischen an 8 Standorten und in 5 Ländern aktiv.

Lebensmotto: Just do it!

Über das Unternehmen

A.B.S. Global Factoring AG
Mainzer Straße 97
65189 Wiesbaden
Gründungsjahr: 1996
Mitarbeiter: 50 in Deutschland, 125 international
Telefon: +49 611 977100

Was ist das Geschäftsmodell Ihres Unternehmens?

Die A.B.S. ist ein Finanzdienstleistungsunternehmen mit Sitz in Wiesbaden, welches B2B-Finanzierungslösungen speziell für KMU anbietet. Bei unserem Full-Service-Factoring Angebot stehen drei wesentliche Funktionen im Vordergrund: Die Finanzierungsfunktion durch den Verkauf der offenen Forderungen, die Absicherungsfunktion durch den Forderungsausfallschutz und last but not least die Servicefunktion mit der Übernahme des kompletten Debitorenmanagements.

Konkret: Wir übernehmen Ihr Forderungsportfolio. 90 Prozent der offenen Beträge werden unmittelbar nach dem Forderungsverkauf an Sie ausbezahlt, die restlichen 10 Prozent nach dem Zahlungseingang durch Ihre Kunden. Gleichzeitig übernehmen wir mit dem Delkredere – sprichwörtlich auf „Treu und Glauben“ – das volle Ausfallrisiko und entlasten KMU im Debitorenmanagement, einschließlich Mahnwesen und Inkasso.

Wir übernehmen damit alle unangenehmen Arbeiten rund um die Forderung, setzen Liquidität für Investitionen und laufende Kosten frei und der Unternehmer kann die gewonnene Zeit in ihr bzw. sein Kerngeschäft investieren. Dass damit finanzielle und personelle Ressourcen freigesetzt werden, liegt auf der Hand.

Ende 2018 haben wir ein neues und bisher einzigartiges Produkt auf den Markt gebracht, unsere digitale B2B-Einkaufsfinanzierung quickpaid. quickpaid verschafft Unternehmen mehr Spielräume beim Wareneinkauf und ermöglicht so, Skontovorteile zu verbuchen, Großaufträge anzunehmen oder Saisongeschäft abzufedern.

Wie differenzieren Sie sich von Ihren Wettbewerbern?

Dadurch, dass ich aus eigener Erfahrung weiß, was es bedeutet, ein Unternehmen von Grund auf aufzubauen und daraus stetig Wachstum zu generieren, kann ich mich gut in die Lage von unseren Kunden hineinversetzen. Ich kenne die Bedürfnisse des Mittelstandes aufgrund jahrelanger Erfahrung genau. Daher gibt es bei uns auch keine Angebote von der Stange. Wir analysieren jede Finanzierungssituation individuell und stellen uns auf die jeweiligen Besonderheiten des Unternehmens ein. Wir sind durchaus bereit, auch mal schwierige und außergewöhnliche Wege mit unseren Kunden zu gehen. Wir begegnen ihnen auf Augenhöhe und wollen mehr als nur ein Dienstleister sein. Vielmehr ein partnerschaftlicher Berater, der aktuelle geschäftliche Herausforderungen nachempfinden und kreativ lösen kann.

Was war Ihre Motivation Unternehmer zu werden?

Die Möglichkeit, etwas gestalten zu können. Sowohl im eigenen Unternehmen, als auch in der Gesellschaft.

Welche unternehmerischen Ziele haben Sie für die nächsten 3 Jahre?

Die aktuellen Statistiken zeigen es ja wieder. Factoring ist eine Wachstumsbranche, seit zehn Jahren in Folge, und ist inzwischen voll im Mittelstand angekommen. Ich denke, dass es hier noch großes Potential für seriöse und kompetente Anbieter gibt und dazu wollen wir gehören und unsere Marktposition weiter ausbauen. Zudem setzen wir auf Internationalisierung und bieten unsere Leistungen auch im gesamten DACH-Raum, Skandinavien und Slowenien an. Mal schauen, welches Land uns als nächstes reizt.

2020 ist eines unserer Ziele auch die Skalierung von quickpaid. Das wollen wir unter anderem durch Synergien mit Kooperationspartnern im Handwerk und im E-Commerce erreichen. Wir wollen zeigen, wie sexy B2B-Einkaufsfinanzierung ist.

Mit welchen Herausforderungen hat Ihre Branche in den nächsten Jahren zu kämpfen?

Ich beobachte nun seit rund 25 Jahren den Kapitalbedarf im deutschen Mittelstand. Durch unsere Tätigkeit im Mittelstand haben wir eine sehr gute Antenne für die Konjunkturentwicklung und ich kann definitiv sagen, dass 2020 alles andere als rosig für Deutschland sein wird. Die weltweiten Krisen, sowie die hausgemachte Diskussion um den Automobilstandort Deutschland oder nicht zuletzt die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind und waren eine schwere Belastung für die deutsche Konjunktur, aber auch der Welt allgemein.

Wie sich die Wirtschaft weiterhin entwickeln wird, lässt sich nur schätzen. Um eine wirkliche Krise zu verhindern, sind Investitionen und Innovationen wichtig. Genauso wie eine moderne Infrastruktur, eine solide Bildung und eine vernünftige Steuerpolitik. Die Branche wird sich durch die Digitalisierung mit Sicherheit weiter vernetzen, das ist klar, wodurch neue Erkenntnisse generiert und in der Folge Prozesse effizienter gestaltet werden können.Wir werden sehen, was daraus wird… wir müssen aber alle an einem Strang ziehen.

Was war Ihr größter unternehmerischer Erfolg?

Die Akquisition der VB Factoring Bank AG, eine Tochter der österreichischen Volksbanken mit Sitz in Salzburg, heute A.B.S. Factoring AG

Was war Ihr größter unternehmerischer Misserfolg?

Dass wir so lange gebraucht haben, um im skandinavischen Raum Fuß zu fassen.

Warum sollten Fach- und Führungskräfte sich bei Ihrem Unternehmen bewerben?

Wir sind natürlich immer auf der Suche nach kreativen Köpfen, die unser Unternehmen weiter nach vorne bringen. Wer Eigeninitiative, Teamfähigkeit, Fachkompetenz, aber vor allem auch die richtigen menschlichen Werte mitbringt, ist bei uns sehr willkommen.

Was wir bieten? Topmoderne, großzügige Arbeitsplätze in einem tollen Gebäude mit guter Infrastrukturanbindung in der Nähe des Hauptbahnhof der Landeshauptstadt Wiesbaden. Ein Klima mit Respekt und Verbindlichkeit, gute Stimmung und eine Menge herausfordernder Aufgaben, die darauf warten, gelöst zu werden.

Wir lassen gerne unterschiedliche Denkweisen bzw. kreative Blickwinkel in unsere gesamten Entscheidungsprozesse einfließen – und Tischkicker, Lounge Areas, Obst- und Kaffeebar hatten wir schon lange vor Fintech-Zeiten.

Was ist Ihr Rezept zur Mitarbeitermotivation?

Meine Devise lautet immer: pac ken wir´s gemeinsam an! Das ist unser Verständnis von Inklusion – die Dynamik von allen einzelnen Kolleginnen und Kollegen miteinzubinden. Eine geteilte Wertebasis im Unternehmen ist für mich das A&O. Das versuche ich in regelmäßigen Einzelgesprächen mit unseren Talenten immer wieder aufs Neue zu stärken, damit auch jeder unserer Mitarbeiter genau versteht, was das für seine tägliche Arbeit bedeutet. Schließlich ist unsere Unternehmenskultur der Kleber, der uns alle zusammenhält.

Mir ist aber auch wichtig, dass jeder einzelne weiß, dass ich individuelle Bedürfnisse ernst nehme und immer interessiert an einer passenden Lösung für jeden von uns bin.

Welchen Tipp möchten Sie anderen Gründern gerne weiter geben?

Fragen, wie zum Beispiel: „Was sind häufigsten Stolpersteine in der Wachstumsphase? Wie starte ich als Start-up richtig durch?“ sind auch mir vor 25 Jahren durch den Kopf geschossen. Heute kann ich mit Überzeugung sagen: Unser Hashtag #machwasduliebst ist nicht nur eine Floskel, sondern tatsächlich die Formel für Erfolg.

Im Laufe einer Gründungszeit werden sich ständig neue Herausforderungen stellen: durch Marktveränderungen, durch den Weggang wichtiger Mitarbeiter, durch rechtliche Anforderungen oder die Interessen von Kapitalgebern – man weiß es vorher nicht. Wer da nicht voll hinter seiner Geschäftsidee steht, hat es schwer. Denn gerade wenn die ersten Erfolge eintreten, gibt es viele, die gerne mit auf den Zug aufspringen und einem erzählen, was man nicht alles machen muss. Daher lautet mein Tipp: Versucht immer, Euch treu zu bleiben, gebt einen Leitfaden vor und verteilt Verantwortlichkeiten. Seid Euch aber trotzdem bewusst, dass ihr selbst am Ende immer die Verantwortung trägt – gerade dann, wenn es mal schiefgeht.

Sie treffen den Bundeswirtschaftsminister. Was würden Sie sich für den Wirtschaftsstandort Deutschland bei ihm wünschen?

Mehr Flexibilität und weniger Bürokratie! Und eine Überprüfung der Lastenverteilung bei den Unternehmenssteuern

Bei welcher Person möchten Sie sich für Ihren unternehmerischen Erfolg besonders bedanken?

Zunächst bei meinem Vater, ohne den ich heute nicht dort wäre, wo ich bin. Aber auch bei meiner Familie, die mich genauso unterstützt hat und sicherlich auch immer wieder unter den Belastungen, die das Unternehmersein mit sich bringt, ein wenig gelitten hat. Unternehmerisch bei meinem Gründungspartner Heinz Hankammer, der mir als 26jährigem Jungspund das nötige Vertrauen und den erforderlichen Support geschenkt hat. Leider ist er vor 4 Jahren verstorben.

Mit welcher Persönlichkeit würden Sie gerne einmal zum Dinner gehen und warum?

Am liebsten mit einer ganzen Reihe von Persönlichkeiten, zum Beispiel mit Angela Merkel, weil sie so viel für Deutschland getan hat und wie sie es immer wieder schafft, Krisen so besonnen zu managen, aber auch um ihr zu sagen, was alles nötig ist, damit dieses Land endlich weiterkommt. Mit Bill Gates und Jeff Bezos, um zu verstehen, wie sie es geschafft haben, ihre Visionen umzusetzen. Mit Emmanuel Macron und Sebastian Kurz, weil mich die ihre dynamischen und frischen Führungsstile sehr beeindrucken und zu guter Letzt mit Donald Trump, um ihn davon zu überzeugen, dass es vielleicht besser wäre, wenn er nicht mehr zu den nächsten Wahlen antreten würde.

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