Gründer der Giffits GmbH

Marcus Schulz: „Man muss das Rad meistens nicht neu erfinden”

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Marcus Schulz ist Gründer und Geschäftsführer der Giffits GmbH, die Werbemittel in ihrem Online-Shop anbietet. Durch die Corona-Krise ist dem Unternehmen bewusst geworden, dass es Prozesse weiter digitalisieren müsse, um auftragsbezogene Kosten zu reduzieren. Es werde viele neue disruptive Geschäftsmodelle geben, die dem Kunden Möglichkeiten eröffnen, an die er heute noch nicht denke - so der Unternehmer im Interview.

Name: Marcus Schulz

Titel: CEO der Giffits GmbH

Geburtsjahr: 1970

Position: Gründer, Gesellschafter und Geschäftsführer

Lebensmotto: Man ist nur gut in dem, was man liebt!

Wie ist das Geschäftsmodell Ihres Unternehmens?

Wir sind ein E-Commerce-Unternehmen für Werbeartikel.

Wie differenzieren Sie sich von Ihren Wettbewerbern?

Wir liefern dem Kunden anhand der Eingabe seiner Daten wie Wunschprodukt, Menge, Druckfarben und des Budgets komplett kalkulierte Ergebnisse. Das kann aktuell kein Wettbewerber und verkürzt die Suche nach einem passenden Produkt für den Kunden enorm.

Was war Ihre Motivation Unternehmer zu werden?

Ich wollte mir von niemanden mehr vorschreiben lassen, was und wie ich zu arbeiten habe.

Welche unternehmerischen Ziele haben Sie für die nächsten 3 Jahre?

Wir wollen zu der digitalen Werbeartikelagentur werden.

Wie wirkt sich die Corona-Krise auf Ihr Unternehmen aus und wie wollen Sie diese meistern?

Die Corona-Krise hat unseren Umsatz um ca. 4-5 Jahre zurückgeworfen. Wir haben uns darauf eingestellt, dass wir Prozesse weiter digitalisieren, um unsere auftragsbezogenen Kosten zu reduzieren, mussten aber leider auch unsere Mitarbeiterzahl reduzieren.

Mit welchen weiteren Herausforderungen hat Ihre Branche in den nächsten Jahren zu kämpfen?

Mit einer in immer größeren Schritten fortschreitenden Digitalisierung. Es wird viele neue disruptive Geschäftsmodelle geben, die dem Kunden Möglichkeiten eröffnen, an die er heute noch lange nicht denkt.

Was war Ihr größter unternehmerischer Erfolg?

Unser größter unternehmerisches Erfolg ist genau das Hier und Jetzt. Wir hätten niemals gedacht, dass unser Unternehmen einmal so groß werden würde und wir so viele Kunden mit dem perfekten Werbeartikel glücklich machen können.

Was war Ihr größter unternehmerischer Misserfolg?

Unser größter Misserfolg war, dass Mitarbeiter unser Unternehmen betrogen haben und Aufträge an Wettbewerbsunternehmen vermittelten und dafür Provision kassierten. Dadurch ist ein hoher Schaden für uns entstanden. Das ist uns leider viel zu spät aufgefallen, da wir zum damaligen Zeitpunkt noch kein Controlling über die Kundenanfragen hatten.

Warum sollten Fach- und Führungskräfte sich bei Ihrem Unternehmen bewerben?

Wir sind ein mittelständisches Unternehmen, welches immer noch wie ein Start-Up geführt wird. Die Wege sind kurz und die Chefs triffst Du in der Küche. Du kannst bei uns sehr schnell Verantwortung übernehmen und Dich persönlich in einem rasanten Tempo weiterentwickeln.

Was ist Ihr Rezept zur Mitarbeitermotivation?

Ich denke nicht, dass man Mitarbeiter motivieren kann. Grundsätzlich kommt die Motivation vom Mitarbeiter selbst aufgrund seiner Aufgabe und des regelmäßigen Feedbacks. Man kann den Rahmen schaffen durch OKRs und Continous-Feedback, mehr aber auch nicht. Sehr wohl kann man Mitarbeiter demotivieren, in dem man sie nicht wertschätzt, ihnen nicht zuhört, ihnen kein Feedback gibt und ihre Bedürfnisse nicht wahrnimmt.

Welchen Tipp möchten Sie anderen Gründern gerne weitergeben?

Aus meiner Sicht sind drei Dinge essenziell:

  1. Das Rad nicht neu erfinden: Man muss das Rad meistens nicht neu erfinden. Manchmal ist es besser, den Markt genau zu beobachten und dann einfach Dinge besser zu machen als der Wettbewerb, anstatt nach der ultimativen Innovation zu suchen
  2. Einstellung ist Trumpf: Bei der Personalauswahl ist der Lebenslauf nicht wichtig, sondern die Einstellung der Person. Es gibt fast nichts, was man nicht lernen kann. Merkt man innerhalb der Probezeit, dass die Einstellung nicht passt, dann trennt euch. Meine Erfahrung zeigt, es wird auch im späteren Zeitablauf nicht besser.
  3. Machen statt Reden: Was haben wir uns über Zukunftsprojekte lang und breit ausgetauscht. Oftmals sogar totgeredet. Seitdem wir einfach machen, wird zwar nicht aus jedem Projekt Realität, aber wir lernen schneller.

Sie treffen den Bundeswirtschaftsminister. Was würden Sie sich für den Wirtschaftsstandort Deutschland bei ihm wünschen?

Ich würde mir wünschen, dass drei Themen auf die Tagesordnung gesetzt werden:

  1.  Ein optimales Umfeld für Start-Ups schaffen.
  2. Das „Entrepreneurship“ an allen weiterbildenden Schulen gelehrt wird.
  3. Das Digitalisierung, Klimaschutz und wirtschaftliche Entwicklung keine gegensätzlichen Ziele sind.

Bei welcher Person möchten Sie sich für Ihren unternehmerischen Erfolg besonders bedanken?

Bei Thorsten Schmidt, meinem Gründungspartner, der es auch nach über 20 Jahren noch ohne Tobsuchtsanfälle hinbekommt, mich fast täglich zu sehen und sich mit mir gemeinsam Gedanken um die Weiterentwicklung des Unternehmens zu machen.

Mit welcher Persönlichkeit würden Sie gerne einmal zum Dinner gehen und warum?

Am liebsten mit meiner Familie.

Foto/Thumbnail: ©istockphoto.com/William_Potter

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