Unternehmen wollen wieder mehr einstellen
Positiver Beschäftigungsausblick

Unternehmen wollen wieder mehr einstellen

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Die IT-, Technik-, Telekommunikations-, Kommunikations- und Medien-Branche zeigt die stärkste Nachfrage nach Mitarbeitenden (+37%), der Sektor Primärproduktion(z. B. Landwirtschaft) die schwächste Entwicklung (+12%). Somit liegt der saisonbereinigte Netto-Beschäftigungsausblick für das kommende 3. Quartal 2022 bei +23 und damit zehn Prozentpunkte höher als im Vorjahreszeitraum.

Das vom Personaldienstleister ManpowerGroup erhobene Arbeitsmarktbarometer für Q3/2022, für das in Deutschland 1.023 Unternehmen befragt wurden, zeigt: In der ganzen Bundesrepublik wird das Stellenangebot in den kommenden drei Monaten branchenübergreifend deutlich wachsen. Doch auch der Fachkräftemangel nimmt zu, was die Wirtschaft zunehmend unter Druck setzt.

Das Ergebnis: Der Netto-Beschäftigungsausblick (NBA) liegt – nach Abzug der üblichen saisonalen Schwankungen – bei insgesamt plus 23 Prozent. Damit verbessert sich der Wert um 10 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahreszeitraum und um einen Prozentpunkt zum Vorquartal.

Was ist der Nettobeschäftigungsausblick (NBA)

Der Nettobeschäftigungsausblick errechnet sich aus dem Prozentsatz jener Unternehmen, die einen Beschäftigungsanstieg erwarten, abzüglich des Prozentsatzes jener, die im nächsten Quartal einen Beschäftigungsrückgang an ihrem Standort prognostizieren.

Offene Stellen vor allem in der IT und im Baugewerbe – Gastro vergleichsweise zurückhaltend

In allen elf untersuchten Branchen planen die Personalentscheider einen Anstieg der Beschäftigtenzahl.

Branchen mit optimistischen Prognosen zu starkem Stellenzuwachs:

  • IT, Tech, Telekommunikation (NBA plus 37%)
  • Kommunikation & Medien (NBA plus 37%)
  • Baugewerbe (NBA plus 36%)
  • Gemeinnützige Unternehmen (NBA plus 3%)

Am schwächsten, wenn auch zweistellig im Plus, schneiden die Bereiche Gastgewerbe & Hotellerie (+14%) und Primärproduktion (z. B. Landwirtschaft; +12%) ab.

Die durchweg positive Erwartungshaltung spiegelt die Erholung der deutschen Wirtschaft nach dem Einbruch aufgrund der Corona-Pandemie wider!

Eric de Jonge

Country Manager der ManpowerGroup Deutschland

Frankfurt und Berlin an der Spitze

Regional betrachtet stehen die Chancen auf einen neuen Job in Frankfurt mit einem saisonbereinigten Netto-Beschäftigungsausblick von plus 31 am besten, gefolgt von Berlin (+28%). Etwas abgeschlagen sind München (+10%) und das Ruhrgebiet (+9%).

Die positiven Prognosen ziehen sich auch durch alle vier Organisationsgrößen:

Die Aussichten in Kleinstunternehmen (weniger als zehn Mitarbeitende) und kleinen Unternehmen (zehn bis 49 Mitarbeitende) sind mit plus 19 bzw. 18 Prozent ähnlich gut. Ein etwas größerer Anstieg der Belegschaft wird von mittelgroßen (50 bis 249 Mitarbeitende) und großen Betrieben (250 oder mehr Mitarbeitende) mit plus 27 bzw. 25 Prozent erwartet.

Fachkräftemangel bremst die Wachstumspläne

„Dieser bundesweite und branchenübergreifende Optimismus wird jedoch durch den Mangel an qualifizierten Arbeitskräften gedämpft, der der Wirtschaft zunehmend zu schaffen macht“, betont Eric de Jonge. „79 Prozent der Arbeitgeber in Deutschland berichten von Schwierigkeiten bei der Besetzung freier Stellen“, so der Deutschland-Chef der ManpowerGroup mit Bezug auf die entsprechende Sonderbefragung im Rahmen der Arbeitsmarktstudie.

Diese Fachkentnisse sind bei Unternehmen begehrt:

  • Technologie- und Datenkenntnisse (27% der Nennungen)
  • Human Ressources (24%)
  • Front Office/Kundenkontakt (20%)
  • Betrieb und Logistik (20%)
  • Vertrieb und Marketing (19%)
  • Fertigung und Produktion (19%)

Auch wesentliche Soft Skills fehlen häufig

Erschwerend kommt hinzu: Auch wichtige sogenannte Soft Skills, die neben der fachlichen Qualifikation entscheidende Einstellungskriterien sind, fehlen Berufsbewerber offensichtlich sehr oft.

Das vermissen die meisten Arbeitgeber bei Bewerbern:

  • Resilienz und Anpassungsfähigkeit (29%),
  • Verantwortungsbereitschaft, Zuverlässigkeit und Disziplin (28%)
  • Zusammenarbeit und Teamfähigkeit(25%)
  • Kritisches Denken und die analytischen Fähigkeiten (22%)
  • Logisches Denken und Problemlösungskompetenz (22%).

Bildnachweis: ©Depositphotos.com

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