Die 5 größten Irrtümer von Führungskräften
Leadership

Die 5 größten Irrtümer von Führungskräften

Philipp Egger
Am

Der berufliche Aufstieg als Manager ist zwar sicherlich ein lang erstrebtes Ziel, aber leider sind nicht alle als Führungskräfte Job geeignet. Die besten beruflichen Qualitäten werden nicht viel nützen, wenn die persönlichen Voraussetzungen hierzu nicht gegeben sind.

Es ist ganz klar, dass sicherlich jeder auf dem Arbeitsplatz Fehler begeht, allerdings tragen Führungskräfte nicht nur eine sehr hohe Verantwortung, sondern Unkenntnis oder mangelnde Vorbereitungen können zu großen finanziellen Verlusten beitragen. Führungskräfte sind allerdings auch nur Menschen, die selbstverständlich Fehler machen. Es ist unmöglich zu erwarten, dass man nach zig Jahren als Angestellter von heute auf morgen ein kreativer und empathischer Chef sein wird. Man kann unmöglich über Nacht die gewohnten Verhaltensweisen ändern.

1. Menschenkenntnis spielt keine große Rolle

Fehlende Menschenkenntnis bedeutet nicht nur, dass sich Führungskräfte in ihre Mitarbeiter hineinversetzen können, sondern sie sollten auch den Bedürfnissen viel mehr Achtung schenken. Für viele neu aufgestiegene Manager ist dieses Thema allerdings viel zu trivial, was zu Unmut am Arbeitsplatz und unnötigen Missverständnissen führen kann. Um eine gute Menschenkenntnis zu erlangen, muss man erst einmal in der Lage sein, seine eigenen Stärken und Schwächen zu kennen. Nur dann ist es möglich, andere Menschen besser einschätzen zu können und dies zum eigenen oder zum betrieblichen Vorteil auszunutzen.

2. Konfliktsituationen klären sich von alleine

In jedem Betrieb gibt es unter den Mitarbeitern Konflikte am Arbeitsplatz. Auch die beste Menschenkenntnis wird nicht viel helfen, wenn die Führungskraft Konfliktsituationen nicht lösen kann. In diesem Fall leisten die meisten Mitarbeiter dann nur noch die absolut notwendige Arbeit oder es kommt zu unnötigen Kündigungen. Jeder Konflikt bringt Verluste mit sich, es ist deshalb ratsam, sich auch mit professionellem Konfliktmanagement zu beschäftigen. Mit diesen Kompetenzen lassen sich Ausfallzeiten, Demotivationen und Leistungsabfall auf jeden Fall vermeiden.

3. Überstunden können abgefeiert werden

Auch Führungskräfte müssen sich an das Arbeitszeitgesetz halten, was allerdings nicht bei allen Managern der Fall ist. Ein typischer Irrtum von Führungskräften ist aber auch die Meinung, dass die zahlreichen Überstunden abgefeiert werden müssen, da sie nicht bezahlt werden. Allerdings kann die Bezahlung der Überstunden im Arbeitsvertrag geregelt werden, sie können daher durchaus ausbezahlt werden, außer es handelt sich um leitende Angestellte mit ganz speziellen Befugnissen. Dazu zählen unter anderem die Prokura, bedeutende Handlungsvollmachten oder die Befugnis für Einstellungen und Entlassungen, sie können dann weisungsfrei über die Unternehmensausrichtung entscheiden.

4. Alles selber machen und kontrollieren wollen

Wer als Führungskraft über alles Bescheid wissen will, wird sicherlich keine Zeit haben, sich mit wichtigeren finanziellen und innovativen Themen zu beschäftigen. Bei einem guten Verhältnis zu den Mitarbeitern muss man auch Vertrauen und natürlich auch Delegieren können. Es ist so gut wie unmöglich anzunehmen, dass man alleine alles wissen und können muss, um wichtige Unternehmensentscheidungen zu treffen. Wer über alles informiert werden will, trägt dazu nur zu einem verlangsamten Arbeitsprozess bei. Auch führt dieser Irrtum nur zu unnötigen Engpässen, da dann anscheinend auch komplett unnötige Entscheidungen von der Führungskraft getroffen werden sollen.

5. Ertragsoptimierung durch Unterordnung der Mitarbeiter

Auch in diesem Fall handelt es sich um einen der typischen Irrtümer von Führungskräften. Es ist logisch, dass wohl jedes Unternehmen mehr Gewinn erwirtschaften will. Allerdings ist dieser Erfolg nicht auf die Unterordnung von Mitarbeitern zurückzuführen, sondern auf ein motiviertes Arbeitsverhältnis. In den meisten Fällen wissen die Angestellten beispielsweise viel besser über die jeweiligen Kundenbedürfnisse Bescheid, da sie mit ihren Klienten täglich in engem Kontakt stehen. Eine erwartete Unterordnung ist deshalb in der Regel falsch am Arbeitsplatz, denn motivierte und vor allem gut ausgebildete Mitarbeiter möchten natürlich auch ihre erworbenen Kenntnisse unter Beweis stellen.

Fazit:

Ein Unternehmen zu führen ist eine sehr große Herausforderung, da es dabei nicht nur darum geht, die eigenen Vorstellungen verwirklichen zu können. Bei der Unternehmensführung wird eine hervorragende Menschenkenntnis erwartet, Motivation und Ausbildung der Mitarbeiter, Kenntnisse im Konfliktmanagement und natürlich auch die Erträge zu maximieren. Es ist notwendig, die Angestellten von der eigenen Meinung zu überzeugen, denn nur dann sind sie auch in der Lage, die Kunden begeistern zu können. Sie müssen daher in der Lage sein, ihr jeweiliges Potenzial am Arbeitsplatz voll zu entfalten.

Wer als Führungskraft arrogant über seinen Mitarbeitern steht, braucht sich dann über Leistungsabfall oder Konflikten im Unternehmen nicht wundern. Für den Erfolg im Unternehmen tragen im Prinzip alle Mitarbeiter bei, denn die besten beruflichen Qualifikationen als Führungskraft werden nichts nützen, wenn die Mitarbeiter nichts dazu beitragen. Dies kann der Fall sein, wenn sie überhaupt keine Ahnung haben, wie sie zu der Unternehmensvision positiv beitragen können oder das auch gegebenenfalls einfach widersprüchliche Ziele festgelegt sind.

Es ist sehr wichtig, die Mitarbeiter über die Unternehmenssituation verständlich aufzuklären und gemeinsam nach Erfolgsmöglichkeiten zu suchen, so dass jeder die Chance hat, zum Erfolg beizutragen. Eine Führungskraft sollte auch gleichzeitig ein guter Coach sein. Selbstverständlich sollten Erfolge auch gemeinsam gefeiert werden und nicht nur alleine auf der Chefetage.

Foto/Thumbnail: ©londondeposit/Depositphotos.com

 

Über den Autor

Philipp Egger

Phillip Egger Philipp Egger ist professioneller Redakteur und ein erfahrener Content Manager bei Essayhilfe.
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Kommentare

  1. von Patrick am 07.01.2018 | 4:23

    Ich finde das ein 6. Punkt im Grunde genauso wichtig ist, vielleicht ja aber eben nicht ganz passt… Motivation. Ein Chef muss in meinen Augen auch in der Lage sein einen Mitarbeiter zu motivieren und zu begeistern. Wenn meine Angestellten nur Dienst nach Vorschrift machen, dann brauche ich nicht glauben das mein Unternehmen / Abteilung Luftsprünge machen wird. Wenn ich aber meine Mitarbeiter von etwas begeistern kann, sie motiviert sind ein Ziel zu erreichen, dann weiß ich das dieses Ziel deutlich früher erreicht werden kann und wir dadurch Zeit haben auch mehr zu schaffen.

    Ich sehe es einfach viel zu oft das Gruppenleiter glauben das die einzige Motivation das Geld sein müsse, wenn das Unternehmen schließlich Geld zahle, hat der Angestellte motiviert zu sein. Das dem aber nicht so ist und Geld in der Arbeit alleine eben nicht glückliche Mitarbeiter schafft, das scheinen diese dann einfach nicht sehen zu wollen.

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