Oliver Lindner im Interview

DIN-Spezifikation für SEO: Qualitätssicherung und Standardisierung im Fokus

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Onpulson im Gespräch mit Oliver Lindner, Gründer und Geschäftsführer der SEO-Küche Internet Marketing GmbH&Co.KG, die eine neue DIN-Spezifikation beantragt hat. Diese soll zukünftig als Richtlinie für Hersteller, Dienstleister und andere Stakeholder gelten. Im Fokus der DIN-SPEC steht hierbei die Frage, wie auftraggebende Unternehmen die für sie richtige SEO-Agentur finden können.

Porträtfoto von Oliver Lindner, Geschäftsführer der Onlinemarketing Agentur SEO-Küche

Oliver Lindner, ist Gründer und Geschäftsführer der Onlinemarketing Agentur SEO-Küche. Er möchte eine DIN-Spezifikation über das Deutsche Institut für Normung etablieren, damit Unternehmen die für sie passende SEO-Agentur finden. Foto: ©SEO-Küche

Onpulson: Die SEO-Küche hat beim Deutschen Institut für Normung einen Antrag über eine DIN-Spezifikation mit dem Titel „Prozessdefinition für die Suchmaschinenoptimierung (SEO) von Websites“ eingereicht, um einen weiteren Schritt in Richtung Qualität im Markt zu gehen. Bitte erklären Sie unseren Lesern, was genau unter einer DIN-Spezifikation zu verstehen ist?

Oliver Lindner: Eine DIN-SPEC (DIN-Spezifikation) ist ein Dokument, das technische Anforderungen und Spezifikationen für ein Produkt, einen Dienst oder ein Verfahren festlegt. Diese Spezifikationen werden vom Deutschen Institut für Normung (DIN) veröffentlicht und dienen als Richtlinien für Hersteller, Dienstleister und andere Stakeholder. Im Gegensatz zu DIN-Normen, die oft durch langwierige und komplexe Verfahren entwickelt werden, sind DIN-SPECs schneller zu erarbeiten und können von einer kleineren Gruppe von Experten entwickelt werden.

DIN-SPECs haben keinen Norm-Charakter, können aber als Vorstufe zu einer DIN-Norm angesehen werden. Sie sind oft flexibler und können schneller an neue technologische Entwicklungen oder Marktbedürfnisse angepasst werden.

Unternehmen nutzen DIN-SPECs auch, um die Qualität und Sicherheit des Produkts oder Dienstes zu manifestieren, wie wir es in diesem Fall vorhaben. Die Einhaltung einer DIN-SPEC ist in der Regel für alle Marktteilnehmer freiwillig, es sei denn, sie wird in Verträgen festgelegt.

Onpulson: Können Sie bitte kurz den Inhalt Ihres Antrags zur DIN-Spezifikation „Prozessdefinition für die Suchmaschinenoptimierung (SEO) von Websites“ erläutern?

Oliver Lindner: Die Spezifikation wird den gesamten Prozess von der Aufwandseinschätzung und die Zielsetzung über die Angebotserstellung und die Bearbeitung der Ziele bis hin zum Reporting und der Berichterstellung abdecken. Somit wollen wir die volle Bandbreite der Dienstleistungen unserer Branche einschließen.

Onpulson: Wie wird diese DIN-Spezifikation den SEO-Prozess standardisieren und welche Vorteile erwarten Sie hiervon?

Oliver Lindner: Unser Ziel ist es, allen Marktteilnehmern einen roten Faden an die Hand zu geben, der kundenseitig und auch dienstleisterseitig immer dann verfolgt werden kann, wenn über die Herangehensweise eine Uneinigkeit herrscht. Das soll für mehr gegenseitige Transparenz sorgen. Qualitätssicherung und Standardisierung liegen im Fokus.

Onpulson: Welche besonderen Aspekte der Suchmaschinenoptimierung werden von Ihrer Spezifikation abgedeckt? Geht es hier eher um die Onpage- oder Offpage-Optimierung?

Oliver Lindner: Dieser Punkt wird in der gemeinsamen Zusammenarbeit mit unseren Konsortiumsmitgliedern entschieden und erarbeitet und steht aktuell noch nicht fest.

Onpulson: Gibt es bestimmte Branchen oder Unternehmen, die Ihrer Einschätzung nach besonders von dieser DIN-Spezifikation profitieren würden?

Oliver Lindner: Alle Unternehmen sollten von der DIN-Spezifikation profitieren, für welche die Suchmaschinenoptimierung als Dienstleistung schwer greifbar ist. Viele Unternehmen machen ihre ersten Erfahrungen mit SEO nicht immer nur im positiven Sinne und genau davor soll unsere Spezifikation in der Praxis schützen.

Onpulson: Wie sieht die vorgesehene Implementierung und Kontrolle dieser DIN-Spezifikation in der Praxis aus? Gibt es auch Schulungen oder weitere Unterstützung für Unternehmen bei der Umstellung?

Oliver Lindner: Auch das ist ein Punkt, der gemeinsam mit unseren Konsortiumspartnern erarbeitet werden soll. Grundsätzlich ist auch nach der Erstellung eine Kommunikation in Verbänden, Innungen und Kammern notwendig, um eine ausreichend breite Akzeptanz für diese Spezifikation zu schaffen. Allgemein kann die neue DIN-Spezifikation auch Anlass für eine Zertifizierung sein. Hierfür werden zukünftig passende Institutionen benötigt, die diese Zertifizierungen durchführen können.

Onpulson: Wie könnte sich eine neue DIN-Norm auf die aktuelle Praxis der Suchmaschinenoptimierung auswirken?

Oliver Lindner: Im Optimalfall dahingehend, dass Kommunikation und Beauftragung auf Augenhöhe zwischen Auftraggebern und Auftragnehmern erzeugt werden, die für beide Vertragsparteien einen Mehrwert darstellt und die Branche noch mehr professionalisiert wird.

Onpulson: Was genau war die Motivation für Sie, einen DIN-Normantrag zu erstellen?

Oliver Lindner: Wir haben unsere eigene „Customer Journey“ (zu Deutsch: den Weg des Kunden) beleuchtet und uns gefragt: Wie gehen unsere Kunden bei der Beauftragung einer SEO-Agentur vor? Dabei sind wir auch auf die Frage gestoßen, die sich so mancher Interessent stellen mag: Wie kann ich als auftraggebendes Unternehmen überhaupt sicherstellen, dass ich an einen passenden Dienstleister komme? Das geht umso besser, je mehr man sich in der Materie auskennt. Wenn man sich jedoch nicht so gut auskennt, wird man schnell zum Freiwild.

Wir haben in Deutschland eine breite Industrielandschaft und haben und daher gefragt, wie das Problem in anderen Branchen gelöst wird. Dabei sind wir dann schnell auf das Deutsche Institut für Normung gekommen und haben geschaut: Gibt es denn schon Normen, an die wir uns als Dienstleister halten können? Da bis dato hierzu nichts vorhanden war, haben wir gemerkt, dass wir dort qualitativ unseren Beitrag für ein besseres Miteinander leisten können und auch wollen.

Onpulson: Wie ist der aktuelle Status Ihres Antrags und wie hoch schätzen Sie die Wahrscheinlichkeit ein, dass Ihr Antrag genehmigt wird?

Oliver Lindner: Derzeit befindet sich das Konsortium in der Planungsphase und wird sich zeitnah erstmalig zusammenfinden. Die Chancen für eine Genehmigung der DIN-Spezifikation sehen wir als sehr gut. Wir haben viel Erfahrung und Fachkompetenz im Team und sind auf einem guten Weg, Richtlinien für eine wirksame und erfolgsversprechende Betreuung in unserer Branche festzulegen.

Bildnachweis: ©istockphoto.com/little_honey

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