So festigen Sie die Kundenbindung in schwierigen Zeiten
Zukunftsweisende Lösungen

So festigen Sie die Kundenbindung in schwierigen Zeiten

Porträtfoto von Christian Schäfer, Product Business Owner E-Commerce bei IT-Unternehmen Arvato Systems
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Die wirtschaftliche Lage war schon einmal besser. Da mag der erste Impuls vielleicht sein, die Ausgaben zu senken und Budgets auf Eis zu legen. Doch an den falschen Stellen zu sparen, kann fatale Auswirkungen haben. Wäre es nicht sinnvoller, gerade in solch einer Situation zukunftsweisende Innovationsthemen voranzutreiben?

Wie es mit den richtigen Technologien gelingt, Kunden in schwierigen Zeiten zu halten, wird anhand der folgenden fünf Tipps erklärt.

1. Machen Sie Ihre Produkte digital auffindbar

Was viele B2C-Händler längst verinnerlicht haben, sollte Ihnen als B2B-Unternehmer ebenso in Fleisch und Blut übergehen: Produkte müssen optimal auffindbar sein – und zwar nicht nur in Ihrem Online-Shop, sondern auch auf Online-Marktplätzen und in den Suchmaschinen. Dazu benötigen Sie ein leistungsstarkes Product-Information-Management-System (PIM), in dem alle produktspezifischen Informationen, wie etwa Produktbeschreibungen, -spezifika und -bilder, Größenangaben, Farbvarianten und Preise, jederzeit aktuell gespeichert sind.

Wichtig ist, dass die zentrale PIM-Lösung über Schnittstellen (APIs) mit relevanten Zielsystemen verknüpft ist, sodass die konsistenten und fehlerfreien Produktdaten in den jeweiligen Zielkanal fließen können. Sucht der Nutzer zum Beispiel einen „Schubmaststapler“, darf er in der Ergebnisliste keinen „Kommissionierstapler“ angezeigt bekommen. Oder es dürfen bei einer Suchanfrage wie „Schwarze Sneaker in Größe 44“ keine „Grauen Sneaker in Größe 44“ ausgespielt werden.

Dabei gilt: Je komplexer und variantenreicher Ihre Produkte sind, desto präziser müssen die Produktdaten benannt, beschrieben und getagt sein. Wenn es Ihnen gelingt, Kunden und Interessenten in der Online-Suche das zu bieten, wonach sie suchen, erhöhen Sie Ihre Relevanz enorm.

2. Erweitern Sie die Reichweite Ihrer digitalen Inhalte

So gravierend die Folgen der Covid-19-Pandemie sein mögen, hat sich während der vergangenen Jahre in Sachen Digitalisierung vieles in die richtige Richtung entwickelt, insbesondere im Hinblick auf Events. Mit dem richtigen Fundament können B2B-Veranstaltungen viel mehr sein als monologartige Expertenvorträge.

Events ermöglichen Ihnen, mit Ihren Kunden und Interessenten an unterschiedlichsten Touchpoints in Kontakt zu kommen. Über Livestreams in 4K-Qualität, interaktive Produktpräsentationen, virtuelle Showrooms, separierte Meetingräume, Chatfunktionen, branchenspezifische Trainings, nützliche Materialien wie Montage-, Bedienungs- und Wartungsanleitungen sowie engagierte Mitarbeitende, die im digitalen Umfeld als nahbare Ansprechpartner und begeisterte Markenbotschafter auftreten.

Voraussetzung ist eine cloudbasierte Event-Plattform, mit der Sie sogar Ihren Vertrieb ankurbeln: Anstatt Produktkataloge zu verschicken und Vertriebstelefonate zu führen, sind Ihre Produkte interaktiv erlebbar. Da jegliche Inhalte on-demand bereitstehen, können Plattform-Besucher den Content dann konsumieren, wann sie möchten – und das am Ort ihrer Wahl. So kurbeln Sie nicht nur den Absatz an, sondern stärken auch die Kundenbindung und festigen Ihre Unternehmens- oder Produktmarke.

3. Binden Sie Ihre Kunden systemseitig an sich

Für B2B-Unternehmen gibt es kaum ein besseres Instrument der Kundenbindung als Systemintegration.

Im Grunde geht es darum, Ihr E-Commerce-Tool mit den E-Procurement- und Enterprise-Resource-Planning-Systemen (ERP) Ihrer Kunden zu verknüpfen. Das erlaubt Ihnen, den Beschaffungsprozess entlang der Wertschöpfungskette deutlich effizienter zu gestalten – von Angebotsmanagement, Auftragsgenehmigung und -bestätigung über Bestellabwicklung, Transaktionsverwaltung und Tracking bis hin zu Zahlungsmanagement und Reporting.

Von einer derartigen Systemintegration profitieren Sie nicht nur im Hinblick auf die Digitalisierung des Beschaffungsprozesses, Sie können auch Ihren Umsatz steigern, etwa indem Ihre Produktkataloge Ihrem Kunden zugänglich sind: Über ein Desktop-Purchasing-System (DPS) pflegen Sie Ihren Katalog in das ERP-System Ihres Kunden ein. Dann sind Ihre Produkte über ein Open Catalog Interface (OCI) im Online-Shop Ihres Kunden direkt bestellbar. So erschließen Sie einen weiteren Vertriebskanal.

4. Statten Sie Ihren Vertrieb mit digitalen Tools aus

Die Meinungen, wie digital der Vertrieb sein kann – oder sein sollte –, gehen auseinander. Während manches B2B-Unternehmen den E-Commerce als neuen Verkaufskanal gerade erst erschließt, sind andere Firmen schon deutlich weiter.

Fakt ist: Mit digitalisierten Vertriebsprozessen schließen Sie entweder die Lücke zur Konkurrenz oder vergrößern Ihren Wettbewerbsvorsprung. Wichtig ist, den digitalen Reifegrad der eigenen Prozesse zu kennen und die Transformation schrittweise zu gestalten: Von einfachen E-Katalogen über Online-Shops und Kundenportale bis hin zu vertikalen Branchenmarktplätzen.

Der Weg dorthin mag für Sie womöglich noch recht lang sein. Umso wichtiger ist es, zielführende Maßnahmen umzusetzen und Ihre Vertriebsmitarbeitenden mit Tools auszustatten, von denen sie direkt profitieren – wie etwa einer Sales-App. Dabei unterscheidet man üblicherweise CRM- und Consulting-Anwendungen. Bei einer CRM-App handelt es sich um eine mobile Applikation, die Ihren Vertrieb insbesondere dabei unterstützt, Daten zu erfassen und zu managen sowie Leads und Termine zu verwalten.

Oberstes Gebot ist dabei Nutzerfreundlichkeit. Denn Daten in einem CRM-System zu pflegen, ist für den einen oder anderen Mitarbeitenden ein Zusatzaufwand. Darum ist es entscheidend, dass eine CRM-App intuitiv bedienbar ist und Ihrem Vertrieb echte Mehrwerte bietet.

Im Gegensatz dazu versteht man unter einer Consulting-App eine Anwendung, in der Vertriebsmitarbeitende alle Informationen, Materialien und Unterlagen finden, die sie benötigen, um ihre Produkte bestmöglich zu verkaufen: Vertriebspräsentationen, Produktbeschreibungen, -bilder und -videos, Maschinenspezifikationen, 3D-Visualisierungen, Animationen und dergleichen. Da alle verkaufsrelevanten Informationen digital verfügbar sind, muss Ihr Vertrieb weder schwere Kataloge noch unzählige Broschüren zum Kundentermin mitnehmen. Ihre Mitarbeitenden haben alles auf ihrem Tablet dabei – konsistent und jederzeit aktuell.

5.  Nutzen Sie das Potenzial Ihrer Kundendaten

Über die reine vertriebliche Tätigkeit hinaus ist es sinnvoll, in ein professionell aufgesetztes System für das Customer Relationship Management (CRM) zu investieren.

Denn die dort vorgehaltenen Informationen bilden eine optimale Grundlage für Kundenportale, die auch im B2B auf dem Vormarsch sind. Darüber können Ihre Kunden bestimmte Services selbst nutzen: Zum Beispiel Liefertermine anfragen, im Falle einer Reklamation ein Serviceticket anlegen oder Bestellungen stornieren.

Für solche Selfservices müssen die Daten aus dem CRM-System im nahtlos verknüpften Kundenportal zur Verfügung stehen. Darüber hinaus bilden Kundendaten die Grundlage für weitere, nutzerfreundliche Services – sofern die kundenspezifischen Informationen auswertbar sind. So lassen sich zum Beispiel Chatbots derart trainieren, dass sie anhand der Kundenhistorie eine Support-Anfrage automatisch beantworten. Wer seine Kunden kennt und ihnen passgenaue Services bietet, ist in der komfortablen Lage, die Kundenbindung sukzessive zu festigen und mit neuen Vertriebsansätzen mehr Umsatz zu generieren.

Über den Autor

Porträtfoto von Christian Schäfer, Product Business Owner E-Commerce bei IT-Unternehmen Arvato Systems

Christian Schäfer Christian Schäfer ist seit 2014 Product Business Owner für E-Commerce bei Arvato Systems. Mit mehr als 20 Jahren Erfahrung in den Bereichen E-Commerce und Product Information Management berät er Unternehmen beim Einsatz der SAP Commerce Cloud, verantwortet das Customizing und entwickelt innovative Digitalisierungslösungen für Vertrieb und Marketing. www.arvato-systems.de  
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